Gespräche über Türkei-Hilfe Erdogan berät mit Merkel und Macron über Flüchtlingskrise

Neben der Corona-Pandemie beschäftigt Europa noch das Flüchtlingsdrama im Südosten des Kontinents. Der türkische Präsident Erdogan berät im Laufe des Tages mit Kanzlerin Merkel über Wege aus der Krise.

Wladimir Putin (l-r), Angela Merkel, Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron reichen sich die Hände (Archivbild).

Wladimir Putin (l-r), Angela Merkel, Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron reichen sich die Hände (Archivbild).

Foto: dpa/Oliver Weiken

An der Telefonkonferenz nehmen auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson teil. Dabei werde es um eine Überarbeitung des Flüchtlingsabkommens zwischen der Türkei und der EU aus dem Jahr 2016 gehen, hieß es in türkischen Regierungskreisen. Es werde beraten, welche Unterstützung der Türkei gewährt werden könne.

Nach dem Abkommen von 2016 soll die Türkei die Flüchtlinge an einer Weiterreise in die EU hindern und im Gegenzug sechs Milliarden Euro an Hilfe erhalten. Allerdings hatte die Regierung in Ankara Ende Februar erklärt, sie werde die Flüchtlinge nicht mehr an einer Weiterreise in die EU hindern. Zehntausende Migranten haben seither versucht, in den EU-Staat Griechenland zu gelangen. Die griechischen Sicherheitskräfte halten sie auch durch den Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern davon ab.

Die Türkei hat bereits 3,6 Millionen Flüchtlinge aus ihrem Nachbarland Syrien aufgenommen. Hinzu kommen zahlreiche Migranten aus Afghanistan, Pakistan und Afrika. Außerdem sind in der nordwestsyrischen Provinz Idlib Hunderttausende Syrer auf der Flucht vor der heranrückenden Regierungsarmee. Die Türkei befürchtet, dass zusätzlich drei Millionen Menschen aus Syrien ins Land gelangen wollen und hat die Grenze abgeriegelt.

Vergangene Woche war Erdogan zu Beratungen mit den EU-Spitzen in Brüssel und wurde dazu aufgefordert, die Flüchtlinge nicht mehr zu ermutigen, an die griechisch-türkische Grenze zu gehen.

(Reuters)
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