Bericht einer australischen Zeitung Fehlerhafte Bombe in Bali rettete Hunderten das Leben

Sydney (rpo). Bei den Bombenanschlägen auf Bali im Oktober 2002 kamen über 200 Menschen ums Leben. Es hätten aber offenbar deutlich mehr werden können. Laut dem Bericht einer australischen Zeitung rettete wohl ein Fehler beim Bombenbau Hunderten von Menschen das Leben.

Wie die Zeitung "Daily Telegraph" am Mittwoch unter Berufung auf australische Polizeibeamte berichtete, explodierte weniger als ein Drittel des Sprengstoffs.

Mehr als zwei Drittel der 1,1 Tonnen eines Gemischs aus Düngemitteln und anderen Chemikalien seien verbrannt statt zu detonieren. Bei dem Anschlag am 12. Oktober 2002 starben 202 Menschen. Hunderte wurden verletzt.

Hätte die Autobombe richtig funktioniert, hätte die Zahl der Todesopfer sehr viel höher sein können, zitierte das Blatt einen Beamten. Keiner der etwa 500 Besucher im Sari Club und in Paddy's Pub hätte in diesem Fall eine Überlebenschance gehabt. Zudem hätte die Bombe genügend Sprengkraft besessen, um Gebäude im Umkreis von mehreren hundert Metern zu zerstören.

Wegen des Bombenanschlags wurden inzwischen zwei Angeklagte zum Tode verurteilt. Ein anderer erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Gegen zwei Komplizen wurden am Montag Haftstrafen von 12 bzw. 15 Jahren ausgesprochen. Die indonesische Polizei hatte im Zusammenhang mit dem Anschlag mehr als 30 Verdächtige festgenommen.

Verantwortlich für den Anschlag machen Fahnder die radikal-islamische Organisation Jemaah Islamiya. Die Gruppe soll mit dem Terrornetzwerk El Kaida von Osama bin Laden in Verbindung stehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort