Trotz umstrittenen Abkommens Färöer-Inseln beschränken Hafenzugang für russische Fischereischiffe

Tórshavn · Die kleine Inselgruppe im Nordatlantik will zahlreichen russischen Fischereischiffen den Zugang zu ihren Häfen erschweren. Nur noch Schiffe, die ausdrücklich Teil eines bilateralen Abkommens sind, dürfen einlaufen.

 Ein Fischkutter in der Abendsonne. Nur noch wenige russische Fischereischiffe dürfen die Häfen der Faröer-Inseln ansteuern.

Ein Fischkutter in der Abendsonne. Nur noch wenige russische Fischereischiffe dürfen die Häfen der Faröer-Inseln ansteuern.

Foto: picture alliance / Zoonar/Conny Pokorny

Die Färöer-Inseln wollen russischen Fischereischiffen den Zugang zu ihren Häfen deutlich erschweren. Nur noch Schiffe, die Fischerei gemäß einem bilateralen Abkommen zwischen den beiden Ländern betreiben, dürften in färöische Häfen einlaufen, teilte die Regierung am Donnerstag in Tórshavn mit. Dies werde die Aktivitäten russischer Schiffe in den Häfen erheblich verringern. Darüber hinaus werde die Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine erheblich erhöhen, vor allem mit Blick auf den Wiederaufbau.

Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten die Färöer ihr Fischereiabkommen mit Russland im November 2022 um ein Jahr verlängert. Nach Angaben des färöischen Rundfunksenders KVF will die Regierung der kleinen Nordatlantik-Inseln wohl erst im September Stellung dazu beziehen, ob das umstrittene Abkommen erneut verlängert wird oder nicht.

Die Färöer-Inseln gehören offiziell zum Königreich Dänemark, sind aber weitgehend autonom. Fisch ist das mit Abstand wichtigste Exportgut der Inselgruppe, die im Nordatlantik zwischen Island und Schottland liegt. Mit Russland stimmt sie sich seit 1977 über die Fischbestände im nordöstlichen Atlantik ab. Das Abkommen bedeutet, dass Schiffe von den Färöern in der Barentssee fischen dürfen und russische in färöischen Gewässern. Die Vereinbarung muss jährlich verlängert werden.

(jad/dpa)
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