Luftschlag von Kundus Familien der Opfer erhalten knapp 328 000 Euro

Kundus (RPO). Die Familien der Opfer des Luftschlags von Kundus im Herbst des vergangenen Jahres erhalten von der Bundeswehr insgesamt rund 328 000 Euro. Wie das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, wurden die 430 000 US-Dollar bei einer afghanischen Bank eingezahlt. Die Familien der insgesamt 102 Toten und überlebenden Verletzten erhalten den Angaben nach damit jeweils 5000 US-Dollar (umgerechnet etwa 3800 Euro).

 Bei der Bombardierung zweier Tanklastzüge nahe Kundus wurden im Herbst 2009 zahlreiche Menschen getötet.

Bei der Bombardierung zweier Tanklastzüge nahe Kundus wurden im Herbst 2009 zahlreiche Menschen getötet.

Foto: AP, AP

Das Ministerium stellte klar, dass es sich "nicht um eine Entschädigung im Rechtssinne, sondern um eine humanitäre Hilfsleistung" handele. Hintergrund ist eine von einem deutschen Oberst angeordnete Bombardierung zweier durch Aufständische gestohlener Tanklastzüge am 4. September 2009. Dabei waren nahe dem nordafghanischen Kundus zahlreiche Menschen getötet worden.

Nach ersten Meldungen, wonach ausschließlich 56 Taliban umgekommen seien, wurde im ISAF-Untersuchungsbericht von bis 142 Opfern gesprochen. Die Bundeswehr kam nun in gemeinsamen Ermittlungen mit der Afghanischen Menschenrechtskommission zu einer Zahl von 91 Toten und 11 Schwerverletzten.

(DDP)
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