Russland lehnt Auslieferung ab Fall Litvinenko: Staatsanwaltschaft vor Anklage

London (RPO). Im Fall des ermordeten russischen Ex-Spions Alexander Litvinenko hat die britische Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen den Geschäftsmann Andrej Lugowoj wegen Mordes gefordert. Großbritannien soll daher die Auslieferung des Ex-KGB-Agenten von Russland beantragen.

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"Die Beweise, die die Polizei uns weitergeleitet hat, sind ausreichend, um Andrej Lugowoj wegen des Gift-Mordes an Herrn Litvinenko anzuklagen", sagte der Vorsitzende der Staatsanwaltschaft, Ken Macdonald, am Dienstag in London. Deshalb solle nun die Auslieferung des früheren KGB-Agenten von Russland nach Großbritannien beantragt werden. Russland will den Exagenten allerdings nicht ausliefern. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Inferfax unter Berufung auf eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Als Hauptverdächtiger galt bisher neben Lugowoj der russische Geschäftsmann Dimitri Kowtun. Litvinenko hatte sich am 1. November 2006 mit Lugowoj und Kowtun in einem Londoner Hotel getroffen und gemeinsam mit ihnen Tee getrunken. Drei Wochen später starb er an einer Polonium-210-Vergiftung. Die Polizei geht davon aus, dass sich die radioaktive Substanz in dem Tee befand.

(afp)
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