Proteste gegen rassistische Polizeigewalt Donald Trump verhöhnt Demonstranten vor Weißem Haus

Washington · Nach den schweren Unruhen in Minneapolis hat der US-Präsident die Behörden dort aufgefordert, härter durchzugreifen. Für die Demonstranten vor dem Weißen Haus, die gegen rassistische Polizeigewalt protestieren, hat er derweil Hohn und Spott übrig.

 Donald Trump am Nachmittag vor der Presse im Garten des Weißen Hauses.

Donald Trump am Nachmittag vor der Presse im Garten des Weißen Hauses.

Foto: AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Er habe vom Regierungssitz aus zugesehen, wie der Secret Service die Protestierenden mit Schildern und Pfefferspray zurückgedrängt habe, schrieb Trump am Samstag. Die Beamten hätten die Demonstranten „brüllen und wettern lassen, so viel sie wollten, aber wann immer jemand....zu forsch wurde oder sich daneben benahm, gingen sie schnell hart gegen sie vor - die wussten gar nicht, wie ihnen geschah.“

Hunderte Menschen hatten sich am Freitagabend vor dem Weißen Haus versammelt, um sich über brutale Polizeigewalt zu empören, die am Montag zum Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis geführt hatte. Lautstarke Kritik übten die Demonstranten auch an Trumps Reaktion auf den Fall.

Trump schreib weiter, hätten es die Demonstranten geschafft, den Zaun des Weißen Hauses zu überwinden, „wären sie von den bösartigsten Hunden und den bedrohlichsten Waffen begrüßt worden, die ich je gesehen habe.“

Trump hat dem Bundesstaat Minnesota zudem wegen der anhaltenden teils gewaltsamen Proteste Hilfe der Streitkräfte angeboten. Die Soldaten stünden bereit und könnten „sehr schnell“ vor Ort sein, sagte Trump am Samstag im Garten des Weißen Hauses. An die Behörden in den Städten Minneapolis und St. Paul gerichtet fügte er mit Blick auf die jüngste Gewaltwelle hinzu: „Sie müssen härter sein ... Sie können das nicht zulassen.“

Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, hatte zuvor am Samstag erklärt, er habe mit Verteidigungsminister Mark Esper und Generalstabschef Mark Milley über Unterstützung gesprochen. Walz machte aber keine näheren Angaben zur möglichen Unterstützung.

Trump erklärte, den Demonstranten gehe es nicht darum, den am Montag infolge eines Polizeieinsatzes in Minneapolis gestorbenen Afroamerikaner George Floyd zu ehren. Vielmehr handle es sich um linke Chaoten, die es nur auf Krawall abgesehen hätten.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort