Umstrittene Zugehörigkeit zu Großbritannien Falklandinseln kündigt Referendum an

London · Dreißig Jahre nach dem Falklandkrieg wird der Ton zwischen Argentinien und Großbritannien wieder rauer. Jetzt sollen die Inselbewohner entscheiden, zu welchem Land sie gehören wollen.

Erinnerungen an den Falklandkrieg
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Die Bewohner der Falklandinseln im südlichen Atlantik sollen in einer Volksabstimmung entscheiden, ob sie weiter zu Großbritannien gehören wollen. Das hat die Regierung der Insel am Dienstag angekündigt. Damit soll der seit Jahren schwelende Streit mit Argentinien beigelegt werden, das die Inseln für sich beansprucht. Die Abstimmung soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres stattfinden.

Man hoffe, das Referendum werde 30 Jahre nach dem Ende des Falklandkrieges eine deutliche Nachricht an Argentinien senden, dass die Bewohner britisch bleiben wollten, hieß es von der Regierung. Gavin Short, Vorsitzender der Gesetzgebenden Versammlung, erklärte: "Wir wollen diese Volksabstimmung nicht, weil wir daran zweifeln, wer wir sind. Ich glaube, dass sich die Bewohner der Falklandinseln wünschen, dass wir ein autonomes Überseegebiet von Großbritannien bleiben. Wir wollen sicher nicht von der Regierung in Buenos Aires regiert werden."

Der britische Premierminister David Cameron sagte, er unterstütze die Volksabstimmung: "Ich habe immer gesagt, dass die Bewohner der Falklandinseln selber entscheiden sollen, ob sie britisch sein wollen oder nicht. Die Volksabstimmung wird zeigen, was die Menschen wollen. Großbritannien wird ihren Entscheid respektieren und verteidigen."

Die Falklandinseln werden von 3000 Menschen bewohnt und sind seit 1833 britischen Überseegebiet. 1982 besetzte die damalige argentinische Militärjunta die Inselgruppe. Der Falklandkrieg zwischen Großbritannien und Argentinien dauerte 74 Tage und kostete mehr als 900 Menschen das Leben.

Vor dem Gedenktag zum Beginn des Krieges Anfang April hatte sich der Konflikt zeitweise wieder verschärft. Unter anderem hatte die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner London vorgeworfen, den Streit zu "militarisieren". Ärger gab es auch, weil Prinz William an einer Militärübung auf den Inseln im Rahmen einer Weiterbildung als Hubschrauberpilot teilgenommen hatte.

(dpa)
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