Kurz vor indischer Parlamentswahl Facebook entfernt Hunderte Fake-Konten aus Indien und Pakistan

Menlo Park/Neu Delhi · Die Mehrheit von den über 1000 gefälschten Seiten, Gruppen und Konten hat Facebook auf Angehörige der indischen Opposition von der Kongresspartei zurückführen können. Manche stammten aber auch von der persönlichen App des Premierministers Narendra Modi.

Kurz vor der indischen Parlamentswahl hat Facebook mehr als 1000 gefälschte Seiten, Gruppen und Konten mit Millionen Followern aus Indien und Pakistan entfernt. Die Mehrheit davon ließ sich auf Angehörige der indischen Opposition von der Kongresspartei zurückverfolgen, wie Facebook am Montag mitteilte. Es waren aber auch welche dabei, deren Inhalte – darunter gefälschte Nachrichten über Oppositionspolitiker und manipulierte Videos – einem Medienbericht zufolge über die persönliche App von Premierminister Narendra Modi verbreitet werden.

Alle von ihnen hatten nach Angaben von Facebook gegen das Verbot von „koordiniertem unauthentischem Verhalten“ verstoßen – sprich: Es war koordiniert verschleiert worden, von wem die Accounts stammten. Auch Dutzende Konten und Seiten, bei denen laut Facebook eine Verbindung zu PR-Mitarbeitern des pakistanischen Militärs bestand, wurden entfernt. Dort war unter anderem Indien verhöhnt worden. Hinzu kamen Spam-Konten und -Seiten aus Indien. Betroffen waren sowohl Accounts bei Facebook selbst als auch beim Tochterunternehmen Instagram.

In Indien sind rund 900 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, vom 11. April bis zum 19. Mai ihre Stimmen für ein neues Parlament abzugeben. Modis hindu-nationalistischer Partei BJP werden gute Chancen auf einen Wahlsieg vorausgesagt. Die Verbreitung von Gerüchten und gefälschten Nachrichten – meist über religiöse Minderheiten – in sozialen Medien hat in den vergangenen Jahren in Indien wiederholt zu Gewalt geführt. Auch Anhänger der politischen Parteien verbreiten etwa auf WhatsApp und Facebook Fake News über einander.

Die Spannungen zwischen den verfeindeten Nachbarn Indien und Pakistan hatten sich zuletzt nach einem schweren Anschlag im indischen Teil des von beiden Atommächten beanspruchten Gebiets Kaschmir, den eine pakistanische Gruppe für sich reklamierte, verschärft.

(jms/dpa)
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