Steinmeier weiter in Bedrängnis Ex-US-General lobt Hilfe des BND

Hamburg/Berlin (RPO). Der hochrangige Ex-US-General Tommy Franks hat die Hilfe des BND im Irak als "unbezahlbar" bezeichnet. Außenminister Frank-Walter Steinmeier gerät damit weiter in Bedrängnis. Er soll am Donnerstag erneut durch den BND-Untersuchungsausschuss vernommen werden.

Das ist Frank-Walter Steinmeier
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Foto: dpa/Swen Pförtner

"Es wäre ein großer Fehler, die von den Deutschen gelieferten Informationen zu unterschätzen", sagte der Oberbefehlshaber der Operation "Iraqi Freedom" und frühere Chef des Central Command der US-Amerikaner im Golfkrieg gegenüber "Spiegel Online". "Diese Jungs waren unbezahlbar", sagte er über die beiden deutschen BND-Agenten in Bagdad, die vor und während des Irak-Kriegs Meldungen über ihre Zentrale an die US-Streitkräfte lieferten.

Regelmäßig Material aus Deutschland

Diese Einschätzung werde offenbar auch im Pentagon geteilt. Marc Garlasco, der bis April 2003 im Pentagon die Einheit für hochwertige Bombenziele im Irak leitete, sagte, er habe regelmäßig Material aus Deutschland zugeliefert bekommen.

"Es wäre Geschichtsfälschung, wenn man abstreiten wollte, dass der BND uns bei militärischen Kampfoperationen während des Krieges half", sagte Garlasco. "Die deutschen Quellenmeldungen waren sehr viel belastbarer und präsenter als der ganze Kram, den wir von den CIA-Rockstars bekamen. "

Einem bezahlten Propagandisten aufgesessen

Die "Bild"-Zeitung berichtete, der "Spiegel" sei bei seiner Berichterstattung über die Aktivitäten des BND während des Irakkrieges einem bezahlten Propagandisten des Pentagon aufgesessen. Der von dem Nachrichtenmagazin in seiner jüngsten Ausgabe zitierte ehemalige US-General James Marks sei seit Jahren Angehöriger einer rund 150 Mann starken geheimen Propaganda-Truppe des Pentagon.

Diese war seinerzeit vom damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld persönlich eingerichtet worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf US-Medien. Er werbe seither in Interviews und Talkshows aktiv für die amerikanische Irak-Politik und das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo.

Bundesaußenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier soll zu dem Thema am Donnerstag erneut vom BND-Untersuchungsausschuss vernommen werden.

(AFP)
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