Nach Terroranschlägen vom 11. September 2001 Ex-NSA-Mitarbeiter: Deutschland "Ausspähziel Nummer eins"

Berlin · Der US-Geheimdienstexperte Thomas Drake hat vor seiner Aussage im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages die besondere Rolle Deutschlands für den US-Geheimdienst betont.

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Foto: afp, SAUL LOEB

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sei Deutschland zum "Ausspähziel Nummer eins" geworden, sagte der frühere NSA-Mitarbeiter dem "Spiegel". Der US-Geheimdienst habe die Deutschen in gewisser Hinsicht dafür bestrafen wollen, "dass die Attentäter unbemerkt unter ihnen leben, trainieren und kommunizieren konnten".

Ironischerweise habe das aber die Beziehung zum Bundesnachrichtendienst (BND) noch vertieft, "weil die NSA mehr Kontrolle darüber haben wollte, was Eure Jungs hier machen", sagte Drake. Deutschland gehöre heute nicht offiziell wie Großbritannien, Australien und die anderen Mitglieder der "Five Eyes" zu den allerengsten Verbündeten der NSA. "Aber die Beziehung ist so eng und wichtig, dass es kaum einen Unterschied gibt."

Im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags werden am Donnerstag zum ersten Mal öffentlich Zeugen vernommen. Neben Drake ist auch dessen früherer NSA-Kollege William Binney geladen.

(dpa)
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