Unterstützung für Scharon-Plan gerügt Ex-Diplomaten kritisieren Bushs Nahost-Politik

Washington (rpo). Ehemalige US-Regierungsmitarbeiter und ranghohe Diplomaten haben die Nahost-Politik von US-Präsident George W. Bush in einem Brief kritisiert. Erst vor zwei Tagen steckte Ariel Sharon eine Niederlage wegen des Abzugsplans für den Gazastreifen ein. Unterdessen sind bei einem israelischen Raketenangriff in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen zwei Palästinenser getötet worden.

Der genaue Inhalt des Schreibens sollte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Washington bekannt gegeben werden. Vorbild war die jüngste Initiative von 52 pensionierten britischen Diplomaten, unter ihnen frühere Botschafter in Bagdad und Tel Aviv, die Premierminister Tony Blair aufgefordert hatten, die "verfehlte" Politik der USA in Irak und im Nahen Osten nicht länger zu unterstützen.

Die US-Petition zirkuliert, seit sich Bush am 14. April hinter den umstrittenen Plan des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon stellte, der die Auflösung der jüdischen Siedlung im Gazastreifen, zugleich aber den Ausbau der großen Siedlungsblöcke im Westjordanland vorsieht.

Die "Financial Times" hatte am 30. April berichtet, zu den Unterzeichnern des Briefes gehörten frühere US-Botschafter in Katar, Irak, Saudi-Arabien, Syrien und Ägypten. Angeprangert werden in dem Schreiben demnach auch die gezielten Tötungen der israelischen Armee, die an die Berliner Mauer erinnernde Sperranlage Israels im Westjordanland und das harte militärische Vorgehen in den besetzten Gebieten.

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