EU-Einsatz in Zentralafrika "Es bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an"

Brüssel · Die Bundeswehr könnte für den EU-Einsatz in Zentralafrika nach Angaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Transportkapazitäten oder medizinische Einrichtungen zur Verfügung stellen.

Das Engagement der Bundeswehr in Afrika
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Foto: dpa, Maurizio Gambarini

"Die einzelnen Punkte sind noch nicht abgefragt worden", sagte von der Leyen am Montag in Berlin und begrüßte eine Entscheidung der EU-Außenminister für einen EU-Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik.

"Wir haben bestimmte Fähigkeiten, die andere Nationen so nicht haben", betonte sie. Dazu gehöre auch die Ausbildung von Soldaten, die die Bundeswehr bereits in Mali in größerem Umfang leiste. "Das sind durchaus Felder, die gebraucht werden und die wir ohne weiteres liefern könnten", betonte die Ministerin. Sie bestätigte damit entsprechende Presseberichte.

Es habe aber noch keine konkreten Anfragen gegeben, weshalb auch noch nicht geklärt sei, ob die Bundeswehr künftig statt der Nachbarländer Zentralafrikas auch die Hauptstadt Bangui selbst anfliegen könnte. Das Thema werde im Kabinett und auf der Kabinettsklausur in Meseberg am Mittwoch besprochen werden.

Die Verteidigungsministerin begrüßte die Entscheidung der EU-Außenminister, den bisherigen französischen Militäreinsatz zu europäisieren. "Die Lage in Afrika ist ernst. Es bahnt sich in der Mitte Afrikas eine humanitäre Katastrophe an, die zu einer Destabilisierung der gesamten Region führen kann", betonte die CDU-Politikerin.

Die EU-Außenminister hatten am Montag nach Angaben von EU-Diplomaten die Entsendung von bis zu 1000 Soldaten in das krisengeschüttelte Land beschlossen, in dem nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) ein Völkermord droht. Die Bundesregierung schloss einen Einsatz von Kampfeinheiten der Bundeswehr in Zentralafrika allerdings aus..

(AFP)
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