Handgemenge in New York Erdogans Bodyguards prügeln sich bei UN

New York (RPO). Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist es bereits am vergangenen Freitag in New York zu Handgreiflichkeiten zwischen Leibwächtern des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tyyip Erdogan und UN-Sicherheitskräften gekommen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem "unglücklichen Missverständnis".

Recep Tayyip Erdogan: Das ist der türkische Staatspräsident
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Während der palästinensische Präsident Mahmud Abbas mit seiner Rede vor der Vollversammlung UN-Geschichte schrieb, uferten Streitigkeiten, vermutlich über Sicherheitsregeln, in ein Handgemenge aus.

Der Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, es habe sich um ein "unglückliches Missverständnis" gehandelt. Es seien "notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um derartige Missverständnisse künftig zu vermeiden" und die Angelegenheit sei "zufriedenstellend" gelöst worden. Zu Berichten, wonach Ban sich bei Erdogan entschuldigt habe, nahm Marin Nesirky keine Stellung. Er bestätigte jedoch ein Treffen der beiden.

Aus Kreisen verlautete, dass Erdogan zu spät zur Rede Abbas' gekommen sei und seine Leibwächter versucht hätten, ihn durch eine abgeriegelte Tür zu geleiten. Eine weitere Gewährsperson erklärte, die Tür habe gar nicht zu dem Saal der Vollversammlung geführt. Die anschließende Auseinandersetzung wurde als hitzig und "gravierend" beschrieben.

Das Gerangel und die Schubserei habe sich über mehrere Minuten hingezogen und sei sogar auf der Treppe zum Stockwerk darunter fortgesetzt worden. Eine Sicherheitskraft der Vereinten Nationen sei mit gequetschten Rippen ins Krankenhaus gebracht worden.

Der Tumult löste einen Sicherheitsalarm aus, weswegen Diplomaten vor dem Saal das UN-Gebäude verlassen und draußen im Regen auf Entwarnung warten mussten. Den Gewährspersonen zufolge wurden zunächst neun UN-Sicherheitskräfte vom Dienst suspendiert. Nach Protesten hätten sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, aber nur Verwaltungsaufgaben erledigen dürfen. Solange der Vorfall untersucht werde, dürften sie nicht als uniformierte Sicherheitskräfte arbeiten, hieß es. Ob die türkischen Sicherheitskräfte auf ähnliche Weise bestraft wurden, war nicht bekannt.

Ein Diplomat erklärte, türkische Sicherheitskräfte seien am vergangenen Montag während eines Treffens ranghoher Vertreter zum Thema Libyen in einen weiteren Vorfall verwickelt gewesen. Ein türkischer Sicherheitsmann sei kurz vor der Ankunft von US-Präsident Barack Obama bei den UN unter einem Seil zu einem abgesperrten Flur durchgeschlüpft und deshalb von den UN-Sicherheitskräften zur Rede gestellt worden. Es habe ein Gerangel gegeben, bis der türkische UN-Botschafter eingegriffen und die Streitenden beruhigt habe, sagte der Diplomat.

(apd/nbe)
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