Bei Staatsbesuch in Tunesien Erdogan bezeichnet Syriens Machthaber Assad als Terroristen

Tunis · Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat Syriens Machthaber Baschar al-Assad einen Terroristen genannt. Assad verhindere einen Frieden in dem Bürgerkriegsland, sagte Erdogan am Rande eines Staatsbesuchs in Tunesien.

 Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Pressekonferenz in Karthago, Tunesien.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Pressekonferenz in Karthago, Tunesien.

Foto: ap/Hassene Dridi

"Es ist absolut unmöglich, in Syrien mit Assad voranzukommen", sagte Erdogan bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem tunesischen Staatschef Béji Caid Essebsi in Tunis.

Assad sei "ein Terrorist", fügte der türkische Staatschef hinzu. Wenn Assads Verbleib im Amt akzeptiert werde, sei dies "ungerecht" gegenüber den vielen Todesopfern des syrischen Bürgerkriegs. Seit Ausbruch des Konflikts vor fast sieben Jahren hat die Türkei sich immer wieder gegen Assad positioniert und syrische Rebellen bei ihren Versuchen unterstützt, den langjährigen Machthaber zu stürzen.

Damaskus konterte über seine staatliche Nachrichtenagentur Sana, Erdogan habe die Türkei in ein "riesiges Gefängnis" verwandelt und ersticke die Medien.

Allerdings näherte sich Erdogan in letzter Zeit Russland an, das Assad militärisch unterstützt. Für die Türkei schien die Priorität in Syrien zuletzt nicht mehr auf dem Sturz Assads, sondern auf einem Zurückdrängen der Kurden zu liegen.

Am Freitag vereinbarte die Türkei mit Russland und dem Iran für Ende Januar einen "Kongress des nationalen Dialogs" für eine Friedenslösung in Syrien.

Im Syrien-Konflikt wurden bereits mehr als 340.000 Menschen getötet. Millionen Menschen wurden vertrieben. Immer wieder scheiterten Versuche, den Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen. Zentraler Streitpunkt war dabei Assads politische Zukunft.

(ate)
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