Forderung nach Übergewinnsteuer UN-Generalsekretär geißelt Gier von Öl- und Gaskonzernen
New York · Profite von fast 100 Milliarden Dollar auf dem Rücken der Ärmsten: Damit bringen Öl- und Gasfirmen UN-Generalsekretär Guterres auf die Palme. Kritik ernten auch in Deutschland eingesetzte Maßnahmen gegen die Energiekrise.
UN-Genersekretär António Guterres hat Rekordgewinne von Öl- und Gaskonzernen in der Krise als unmoralisch verurteilt. Die Energiekonzerne hätten im ersten Quartal des Jahres auf dem Rücken der Ärmsten Profite von fast 100 Milliarden Dollar erzielt, sagte Guterres am Mittwoch. Ihres Gier sei grotesk. Er forderte Regierungen weltweit auf, diese exzessiven Gewinne zu besteuern und die Mittel zu verwenden, um die Schwächsten zu unterstützen.
Der Generalsekretär äußerte sich in einer Pressekonferenz, in der er einen Bericht der von ihm eingerichteten Globalen Krisenreaktionsgruppe vorstellte. Sie soll die miteinander verknüpften Krise in den Bereichen Ernährung, Energie und Finanzen untersuchen. Die Gruppe legte bereits Empfehlungen zu Ernährung und Finanzen vor, Guterres sprach von Fortschritten auf diesen Feldern.
Der jüngste Bericht konzentrierte sich auf die Energiekrise. Die Gruppe forderte vor allem die reicheren Industrieländer auf, Energie zu sparen und öffentliche Verkehrsmittel zu fördern sowie eine Energiewende voranzutreiben. „Jedes Land ist Teil dieser Energiekrise, und alle Länder achten darauf, was die anderen tun“, sagte Guterres. „Es gibt keinen Platz für Heuchelei.“
Der Generalsekretär kritisierte Industrieländer für die Einführung allgemeiner Subventionen an den Tankstellen und die Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken. Es sei schwierig, diese Maßnahmen zu rechtfertigen, selbst wenn sie nur vorübergehend seien, sagte er.