Nach ungeklärtem Tod Eltern von Mahsa Amini reichen Klage gegen Polizei ein

Teheran · Die Iranerin Mahsa Amini ist am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben. Zuvor war sie wegen eines Verstoßes gegen die Kleiderordnung festgenommen worden. Daraufhin erschütterte eine Proetstwelle das Land. Jetzt haben ihre Eltern reagiert.

Mahsa Amini: So reagiert die Welt auf die Proteste im Iran
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So protestiert die Welt gegen den Tod der Iranerin Mahsa Amini

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Foto: dpa/Lorena Sopêna

Nach dem Tod der Iranerin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme wegen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung haben die Eltern der 22-Jährigen eine Klage eingereicht. Aminis Eltern hätten eine „Klage gegen die Urheber der Festnahme ihrer Tochter“ sowie gegen „die Polizisten, die nach ihrer Ankunft bei der Sittenpolizei mit ihr gesprochen haben“, eingereicht, sagte Rechtsanwalt Saleh Nikbacht am Mittwoch.

Die Staatsanwaltschaft und der Untersuchungsrichter seien aufgefordert worden, detailliert zu prüfen, was genau vom Moment der Festnahme bis zur Verlegung Aminis ins Krankenhaus passiert sei, erklärte der Anwalt. Nikbacht verlangte von den Behörden, „alle Videos und Fotos“ zur Verfügung zu stellen, die während ihres des Aufenthalts auf der Polizeiwache gemacht wurden.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft habe „versprochen, dass der Fall gründlich untersucht werde und alle unsere Anliegen berücksichtigt werden“, sagte der Anwalt. Ein von Aminis Familie ernanntes medizinisches Team solle über den Verlauf der Ermittlungen informiert werden.

Die junge Kurdin Mahsa Amini war am 13. September festgenommen worden, da sie ihr Kopftuch „unangemessen“ trug. Sie brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt. Seitdem gehen landesweit Menschen auf die Straße, um gegen ihren Tod zu protestieren.

(mzu/AFP)
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