Proteste gegen den Papstbesuch Ein Toter und 15 Verletzte im Libanon

Beirut · Bei Protesten gegen den antiislamischen Mohammed-Film ist im nordlibanesischen Tripoli Libanon am Freitag ein Demonstrant ums Leben gekommen. Zudem wurden 15 Polizisten verletzt.

September 2012: Papst Benedikt XVI. im Libanon
11 Bilder

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Das berichtet die Zeitung "Daily Star". Den Angaben zufolge formierte sich ein Protestzug mit rund 1.000 Teilnehmern nach dem Freitagsgebet der Al-Mansouri-Moschee. Bei dem Marsch zum nahe gelegenen Nour-Platz seien Slogans gegen die USA und Papst Benedikt XVI. skandiert worden. Das Kirchenoberhaupt hält sich seit Freitag zu einem dreitägigen Besuch in Beirut auf.

Laut "Daily Star" rissen die Demonstranten Plakate und Spruchbänder herunter, die den Papst im Libanon willkommen hießen. Ein Restaurant der US-Kette "Kentucky Fried Chicken" sei in Brand gesteckt worden; die Belegschaft habe sich retten können. Im Verlauf der Proteste seien ein Polizeiwagen zerstört und Journalisten angegriffen worden.

Am frühen Nachmittag griff nach Angaben zufolge die Armee ein und zerstreute die Menge. Die Kundgebung habe sich jedoch neu formiert und das Rathaus der Stadt zum Ziel genommen. Dort seien inzwischen fünf gepanzerte Militärfahrzeuge zum Schutz stationiert.

Papst Benedikt XVI. reiste nach Beirut, um sich mit Religionsführern unterschiedlicher Konfessionen zu treffen und ein Dokument über künftige Aufgaben der katholischen Kirchen in der Region vorzustellen. Während des Fluges von Rom hatte der Papst vor mitreisenden Journalisten religiösen Fundamentalismus jedweder Art verurteilt.

(KNA)
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