Proteste gegen Präsident Saleh Ein Demonstrant im Jemen getötet

Sanaa (RPO). Bei Protesten gegen Jemens Staatschef Ali Abdallah Saleh ist am Sonntag nach Augenzeugenberichten ein Mensch getötet worden. Ein Demonstrant sei durch Schüsse der Polizei in der Stadt Taes gestorben, sagte ein Zeuge des Vorfalls der Nachrichtenagentur AFP.

März 2011: Massenproteste im Jemen
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Staatschef Saleh forderte ein Ende der Demonstrationen und bekräftigte, dass er sein Amt abgeben werde, wenn es einen "verfassungsgemäßen" Übergang gebe.

"Dem Mann wurde in die Brust geschossen, als er ein Plakat von Präsident Ali Abdallah Saleh zerriss", sagte der Augenzeuge AFP. Laut weiteren Augenzeugen wurden zudem mindestens 250 Menschen verletzt. Die Polizei sei eingeschritten, um die protestierende Menge auseinanderzutreiben, als die Demonstranten zu einem Regierungsgebäude marschieren wollten. Die Sicherheitskräfte setzten demnach Tränengas und scharfe Munition ein.

Seit Mitte Februar campieren tausende Demonstranten im Zentrum von Taes und fordern den Rücktritt des seit 32 Jahren regierenden Saleh. Ein Parlamentsabgeordneter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, die Polizei versuche, "den Platz zu stürmen". Taes liegt rund 200 Kilometer südlich von Sanaa. Auch in der Hauptstadt campieren seit Wochen Regierungsgegner und fordern Salehs Rücktritt.

Saleh sagte in Sanaa, er sei "bereit zu einem friedlichen Übergang". Auf den Vorschlag der Opposition vom Vortag, im Sinne einer Übergangsregelung zu Gunsten seines Stellvertreters Abed Rabbo Mansur Hadi auf das Präsidentenamt zu verzichten, ging er nicht ein. Saleh, der sein Amt zum Jahresende nach Wahlen abgeben will, forderte die Opposition auf, "der Krise ein Ende zu machen". Sie solle die Sitzblockaden beenden und die Straßen freigeben.

(AFP/das)
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