Vater köpfte 14-jährige Tochter Öffentliche Proteste nach Ehrenmord im Iran

Talesch · Ein iranischer Vater hat seine Tochter getötet, weil diese mit einem älteren Jungen durchgebrannt war. Obwohl derartige „Ehrenmorde“ lange Zeit nicht hart geahndet, regt sich nun öffentlicher Protest.

 Präsident Hassan Ruhani forderte in einer Kabinettssitzung am Mittwoch strengere Gesetze.

Präsident Hassan Ruhani forderte in einer Kabinettssitzung am Mittwoch strengere Gesetze.

Foto: dpa/---

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA forderte Präsident Hassan Ruhani in einer Kabinettssitzung am Mittwoch strengere Gesetze.

Wie die Zeitung „die Welt“ berichtete, hatte der eigene Vater die 14-jährige Romina A. in der Stadt Talesch am Kaspischen Meer getötet. Das Mädchen war vergangene Woche wieder nach Hause zurückgekehrt und war zuvor mit einem älteren Jungen durchgebrannt. Ihr Vater enthauptete das Mädchen im Schlaf. Die Polizei nahm den Mann fest.

In Fällen wie diesen sieht das iranische Rechtssystem bei vermeintlich im Namen der Ehre begangenem Mord an engsten Verwandten lediglich eine sogenannte Diya – eine Ausgleichszahlung an die Familienmitglieder des Opfers – sowie eine Gefängnisstrafe von höchstens zehn Jahren vor. In der Regel stehen auf Mord im Iran die Todesstrafe oder lebenslange Haft.

In sozialen Netzwerken sorgte der Fall jedoch für einen öffentlichen Aufschrei. Zeitgleich protestierten zahlreiche Iraner gegen die Regierung und Justiz. Der Vorwurf: Man habe es in den 41 Jahren seit der Islamischen Revolution versäumt hätten, die entsprechenden Gesetze zu ändern. Die konservative Justiz will den Fall in einem Sondergericht nun untersuchen.

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