Right Livelihood Awards Snowden ruft Vereinte Nationen zum Schutz der Privatsphäre auf

Stockholm · Der mit Enthüllungen über Datenschnüffelei des US-Geheimdienstes NSA bekanntgewordene Edward Snowden hat an die Vereinten Nationen appelliert, neue Schutzvorschläge für Menschenrechte und Privatsphäre zu entwickeln. Snowden mahnte aber auch, trotz aller Enthüllungen zu verstehen, dass dies nur die Spitze des Eisberges gewesen sei.

 Während der Preisverleihung in Stockholm wurde Edward Snowden per Video-Übertragung zugeschaltet.

Während der Preisverleihung in Stockholm wurde Edward Snowden per Video-Übertragung zugeschaltet.

Foto: afp, jnk/dg

Bei der Zeremonie zur Übergabe des auch als alternativer Nobelpreis bekannten Right Livelihood Awards sagte der frühere NSA-Analyst am Montag per Videolink: "Ich hoffe trotz allem, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben, dass wir alle erkennen, dass dies erst der Anfang ist."

Die Zeremonie fand im schwedischen Parlament statt. Snowden erhielt den Ehrenpreis zusammen mit dem Chefredakteur der britischen Zeitung "The Guadian", Alan Rusbridger. Der "Guardian" hatte eine Artikelserie über Datenüberwachung seitens der Behörden auf Grundlage der von Snowden zur Verfügung gestellten NSA-Dokumente veröffentlicht.

Snowden lebt im russischen Exil; in den USA muss er mit Anklagen wegen Geheimnisverrats rechnen, die ihn bis zu 30 Jahre ins Gefängnis bringen könnten. Snowden sagte, er bereue nicht, was er getan habe.
Nicht nur er, sondern auch Journalisten, Verleger und Aktivisten hätten viel bis hin zu ihrer Verhaftung riskiert. "Es ist unwahrscheinlich, dass sich das bald ändert", sagte er. "All die Preise, die wir gezahlt haben, all die Opfer, die wir gebracht haben - ich glaube, wir würde es wieder tun." Es gebe noch viel zu tun, "und zusammen werden wir es erreichen",. sagte er zu Ovationen.

Der mit 1,5 Millionen Kronen (170.000 Euro) dotierte Hauptpreis ging an die pakistanische Menschenrechtaktivistin Asma Jahangir, an Basil Fernando von der Asiatischen Menschenrechtskommission und den US-Umweltaktivisten Bill McKibben.

(ap)
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