Kriegseinsatz in Mali Ecowacs fordert sofortige Hilfe der Uno

Abidjan · Die Staats- und Regierungschefs der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowacs fordern die Vereinten Nationen auf, beim Militäreinsatz in Mali "sofort" logistische Unterstützung zu leisten.

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Foto: afp, ROMARIC OLLO HIEN

Auch finanzielle Hilfe für die Stationierung der Truppen in Mali werde umgehend gebraucht, heißt es in der Schlusserklärung des ECOWAS-Gipfels in der Elfenbeinküste am Samstag. Seine Mitgliedsstaaten forderte das Staatenbündnis auf, die zugesagten Truppenkontingente "ohne weitere Verzögerungen" bereitzustellen.

Die Ecowacs will Malis Armee dabei helfen, den von Islamisten kontrollierten Norden des Landes zurückzuerobern. Die ersten 2000 Soldaten der Internationalen Unterstützungsmission für Mali (MISMA) sollen bis zum 26. Januar in Malis Hauptstadt Bamako eintreffen. Langfristig soll die Mission unter dem Kommando des nigerianischen Generals Shehu Abdulkadir 5800 Soldaten umfassen.

Eine Kooperation mit der französischen Eingreiftruppe ist bisher nicht geplant. Diese hat im Rahmen der "Operation Serval" bereits 2000 Soldaten in Mali, ihre Zahl soll rasch weiter auf 2500 steigen.

Die Franzosen und die MISMA sollen logistische Unterstützung aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Belgien erhalten.

Die Bundesregierung hat zwei Transall-Transportflugzeuge nach Bamako entsandt; sie sollen auch dazu eingesetzt werden, Ecowacs-Truppen aus den Nachbarländern in Malis Hauptstadt zu fliegen.

Die beiden nach Mali abkommandierten Transall-Transportmaschinen der Bundeswehr landeten am Samstagabend in Bamako. Das bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe. Die Maschinen waren am Freitag mit Sanitätsmaterial vom französischen Bordeaux aus gestartet und in der marokkanischen Hauptstadt Rabat zwischengelandet.

Die Maschinen sollen nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums in der malischen Hauptstadt nun zunächst Sanitätsmaterial entladen und dann in das Nachbarland Senegal weiterfliegen. Von dort sollen sie Soldaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas nach Bamako transportieren.

(AFP/dpa/pst)
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