Serbien und Kosovo Durchbruch bei Balkan-Verhandlungen

Brüssel · In den Verhandlungen zwischen Serbien und Kosovo über eine Normalisierung der Beziehungen der beiden Balkanstaaten ist am Freitag in Brüssel ein Durchbruch erzielt worden.

Grenzstreit im Kosovo führt zu Gewaltausbruch
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Grenzstreit im Kosovo führt zu Gewaltausbruch

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Serbien und das Kosovo haben sich unter Vermittlung der EU grundsätzlich auf eine Beilegung ihres Konflikts verständigt. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gab die vorläufige Einigung auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den Nachbarländern am Freitagnachmittag nach Gesprächen mit dem serbischen Ministerpräsidenten Ivica Dacic und seinem kosovarischen Kollegen Hashim Thaci bekannt. "Wir sehen einen Schritt aus der Vergangenheit und für beide einen Schritt näher an Europa", sagte Ashton.

Eine Einigung ist die Voraussetzung für eine Annäherung der beiden Länder an die EU. "Die Einigung ist die Basis für die Normalisierung für die zwischenstaatlichen Beziehungen auf politischer und bilateraler Ebene", teilte der kosovarische Außenminister Enver Hoxhaj auf Twitter mit.

Die frühere serbische Provinz Kosovo hatte 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt, was Serbien bisher nicht anerkannt hatte. Die schlechten Beziehungen der beiden Staaten gelten als potenzieller Konfliktherd auf dem Balkan. Der Dialog unter Vermittlung der EU startete vor zwei Jahren, ruhte jedoch zwischenzeitlich.

Dabei ging es etwa um die Verwaltung von Grenzposten und die Anerkennung von Dokumenten. Knackpunkt in den Verhandlungen war allerdings die Frage, welche Rechte die serbische Minderheit erhält, die hauptsächlich im Nordkosovo lebt. Die im Nordkosovo lebenden Serben erkennen die Autorität des Staates nicht an und haben ihre eigenen Verwaltungsstrukturen aufgebaut.

Ashton hatte auf eine Einigung gedrängt, die sie am Montag den EU-Außenministern in Luxemburg vorlegen kann. Ein Durchbruch ist Voraussetzung für den Beginn von Beitrittsverhandlungen der EU mit Serbien. Die Regierung des Kosovo hofft ihrerseits auf eine Partnerschaftsvereinbarung mit der EU, ein sogenanntes Assoziierungsabkommen.

(AFP/AP/das)
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