Nach Mord an Hamas-Führer Dubai bestellt mehrere EU-Botschafter ein

Abu Dhabi (RPO). In der Affäre um ein mutmaßliches israelisches Mordkomplott gegen einen Hamas-Führer in Dubai hat das Außenministerium des Golfemirats mehrere EU-Botschafter einbestellt.

Der Staatsminister für Auswärtiges, Anuar Garguèche, hat laut Medienberichten bei dem Treffen die "tiefe Sorge" Abu Dhabis über die Rolle von EU-Reisedokumenten zum Ausdruck gebracht, die bei dem mutmaßlichen Mord an Mahmud El Mabhuh eine Rolle gespielt hätten.

Die Täter hätten die Privilegien, die ihnen Dubai als Besitzer von Reisepässen befreundeter Staaten gewährt habe, "illegal genutzt", um das Verbrechen an Mabhuh zu begehen, hieß es in dem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur weiter. Außenminister Scheich Abdallah Ben Sajed el Nahjane stehe in "engem Kontakt" mit den europäischen Regierungen, aus deren Ländern die Reisepässe stammten und dringe auf höhere Sicherheitsvorkehrungen bei der Pass-Vergabe.

Mabhuh, der von Israel unter anderem für die Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten verantwortlich gemacht wird, wurde am 20. Januar in einem Luxushotel in Dubai ermordet aufgefunden. Die internationale Polizeibehörde Interpol leitete eine Fahndung nach elf Verdächtigen ein, die kurz vor der Tat mit britischen, irischen sowie einem deutschen und einen französischen Pass eingereist waren. Israel bestreitet eine Verwicklung in den Fall.

(AFP/sdr)
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