Schwerer Angriff bei Kabul Drei ausländische Helferinnen und Fahrer getötet

Kabul (RPO). Drei ausländische Helferinnen und ihr afghanischer Fahrer sind bei einem der schwersten Angriffe auf Hilfsorganisationen in Afghanistan von radikalislamischen Taliban getötet worden.

 Drei ausländische Helferinnen und ihr afghanischer Fahrer sind bei einem der schwersten Angriffe auf Hilfsorganisationen in Afghanistan getötet worden.

Drei ausländische Helferinnen und ihr afghanischer Fahrer sind bei einem der schwersten Angriffe auf Hilfsorganisationen in Afghanistan getötet worden.

Foto: AP, AP

Eine Frau war Kanadierin, eine hatte einen britischen und kanadischen Pass, die dritte war eine US-Bürgerin aus Trinidad, wie ihr Arbeitgeber, das International Rescue Committee (IRC), mitteilte. Ein weiterer Fahrer wurde ernsthaft verletzt. Das Verteidigungsministerium erklärte, die afghanische Armee übernehme Ende August die Verantwortung für die Sicherheit in Kabul.

Die Frauen waren unterwegs nach Kabul, als ihr Konvoi etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt nahe der Stadt Puli-i-Alam beschossen wurde, erklärte der Vize-Polizeichef der Provinz Logar, Abdul Madschid Latifi. Das Auto der Getöteten sei gut sichtbar mit dem IRC-Logo gekennzeichnet gewesen, sagte Latifi. Die Angreifer schnitten demnach den Hilfsarbeitern den Weg ab und eröffneten das Feuer. Der Vize-Polizeichef hatte zuvor mitgeteilt, die Frauen stammten aus den USA, Kanada sowie Irland.

Der Fahrer des zweiten Wagens in der Gruppe wurde den Angaben zufolge schwer verletzt. Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban bestätigte einen Angriff auf einen Konvoi in der Region. Die Attacke habe sich gegen "Soldaten, mehrheitlich Frauen" gerichtet.

Die in New York ansässige Hilfsorganisation, die seit 25 Jahren mit afghanischen Flüchtlingen arbeitet, erklärte weiter, die Arbeit würde vorerst eingestellt. Zwei Mitglieder waren vor rund einem Jahr in der gleichen Region getötet worden. Seit März waren zudem drei IRC-Büros in Afghanistan angegriffen und zerstört worden. Die Organisation teilte daraufhin Ende Juli mit, der Einsatz in Afghanistan werde fortgesetzt, jedoch in manchen Gegenden in einem geringeren Umfang. In der Provinz Logar hat sich die Sicherheitslage im Verlauf des vergangenen Jahres verschlechtert.

Der UN-Gesandte für Afghanistan, Kai Eide, forderte die Behörden auf "jeden Stein in der Region umzudrehen, um die Angreifer zu finden". Alle Seiten müssten die "Neutralität und Unabhängigkeit" der Hilfsorganisationen anerkennen und respektieren. Bei dem Angriff handelte es sich um die Attacke auf eine Hilfsorganisation in Afghanistan mit den meisten Opfern seit vier Jahren. Präsident Hamid Karsai sprach von einem "unverzeihlichen" Angriff.

Das afghanische Verteidigungsministerium kündigte an, einheimische Truppen übernähmen am 28. August die Verantwortung für die Sicherheit in der Hauptstadt. Dies sei der erste Schritt hin zu einer Kontrolle des ganzen Landes durch afghanische Sicherheitskräfte, erklärte das Ministerium. Die afghanische Hauptstadt wäre dann seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban im Jahr 2001 die erste Zone im Land, in der einheimische Sicherheitskräfte die Kontrolle übernehmen.

nau/wes

AFP

(afp)
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