Reaktion auf Schulmassaker in Parkland Trump will Waffentraining für Lehrer fördern

Washington · Vier Wochen nach dem Massaker in Florida legt das Weiße Haus ein Maßnahmenpaket vor. Darin enthalten sind mehr Waffentrainings für Lehrer und bessere Hintergrundüberprüfungen von Waffenkäufern. Präsident Trump kommt dabei der Waffenlobby entgegen.

 US-Präsident Trump.

US-Präsident Trump.

Foto: rtr, mt/NL/LP

Die Regierung von Präsident Donald Trump will den US-Staaten bei der Finanzierung von Schusswaffentrainings für Lehrer helfen. Das wurde am Sonntagabend (Ortszeit) bei der Vorstellung eines Maßnahmenpakets des Weißen Hauses gegen Waffengewalt an Schulen bekannt.

Zudem wird eine Kommission ins Leben gerufen, die unter anderem über eine Anhebung des Mindestalters für den Kauf von Sturmgewehren beraten soll, teilte US-Bildungsministerin Betsy DeVos mit. Sie wird Leiterin des Gremiums.

Im Telefongespräch mit Reportern sagte DeVos, bedeutende Schritte sollten sofort ergriffen werden, um Schüler zu schützen. Nach Tragödien wie dem Schulmassaker von Parkland in Florida vor fast vier Wochen sei es zu oft um Streitthemen gegangen, "die die Menschen gespalten haben". Bei dem Attentat waren 17 Menschen getötet worden, US-weit gab es anschließend Proteste für strengere Waffengesetze.

Als eine erste Maßnahme versprach das Weiße Haus den US-Staaten nun Zuschüsse für Schusswaffentrainings. Zudem bekräftigte es seine Forderung, Hintergrundchecks potenzieller Waffenkäufer müssten verbessert werden.

Die Waffenlobby dürfte vermutlich begrüßen, dass die Empfehlungen des Weißen Hauses zunächst keinen Vorstoß zur Anhebung des Mindestalters von Waffenkäufern enthielten - sondern die Frage lediglich an die neue Kommission verwiesen wurde. Trump hatte zuvor wiederholt gesagt, das Mindestalter solle von 18 auf 21 Jahre hochgesetzt werden.

Aktivistengruppen gegen Waffengewalt, darunter etwa die Brady Campaign, kritisierten Trumps Vorgehen: "Amerikaner, die echte Führung erwarten, um Waffengewalt zu verhindern, werden enttäuscht und verärgert über Präsident Trumps gefährlichen Ruckzug von seinem Versprechen sein", sagte der Co-Präsident der Gruppe, Avery Gardiner.

Senator Bob Casey nannte den Plan mit Blick auf die Sicherheit "schwach" - er sei eine "Beleidigung für die Opfer von Waffengewalt". "Wenn es um die Sicherheit unserer Familien geht, ist klar, dass Präsident Trump und die Republikaner im Kongress nur reden und nicht handeln."

(csr)
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