US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump "Wenn ich gewinne, gehen alle Syrer zurück"

Washington · Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will im Fall seiner Wahl zum Präsidenten alle syrischen Flüchtlinge in das Bürgerkriegsland zurückschicken. "Wir haben keine Ahnung, wer sie sind", sagte Trump.

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Foto: AP/Andrew Harnik

"Wenn ich gewinne, werden diese 200.000 Leute zurückgehen", sagte Trump am Mittwoch in einem Interview. Die USA könnten nicht 200.000 Menschen aufnehmen, bei denen es sich um Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) handeln könne, sagte Trump bei CNN. "Wir haben keine Ahnung, wer sie sind", sagte Trump. Wenn sie wegen der "Schwäche" von Präsident Barack Obama ins Land gelassen würden, werde er sie wieder zurückschicken.

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als vier Jahren haben die USA bislang nur rund 1500 Syrer aufgenommen. Angesichts der Flüchtlingskrise in Europa war die US-Regierung jedoch zunehmend unter Druck geraten, mehr Flüchtlinge aus Syrien ins Land zu lassen. Anfang September kündigte Obama die Aufnahme von mindestens 10.000 syrischen Flüchtlingen an. Insgesamt will Washington im kommenden Jahr 85.000 Flüchtlinge aufnehmen. 2017 soll diese Zahl auf bis zu 100.000 Menschen steigen. Das wären knapp 200.000 Flüchtlinge in zwei Jahren.

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Trump begrüßte am Mittwoch auch die russischen Luftangriffe in Syrien und sprach sich für ein gemeinsames Vorgehen der USA und Russlands in dem Bürgerkriegsland aus. Wenn Russland in Syrien gegen den IS vorgehe und so auch die Fluchtbewegung stoppe, sei dies eine gute Sache, sagte der Milliardär, der im Vorwahlkampf bereits mit Tiraden gegen mexikanische Einwanderer für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Russland hatte am Mittwoch erstmals Luftangriffe in Syrien geflogen. Die Attacken richteten sich nach Angaben der Regierung in Moskau gegen IS-Stellungen. US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte hingegen, es sehe nicht danach aus, dass die Angriffe von Dschihadisten gehaltene Gebiete getroffen hätten. Verärgert zeigten sich die USA auch über die Art und Weise, wie sie über die bevorstehenden Luftangriffe informiert wurden.

(AFP)
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