Seit Amtsantritt "Washington Post" zählt 133 Unwahrheiten von Donald Trump auf

Washington · Die "Washington Post" hat Aussagen von US-Präsident Donald Trump überprüft und 133 Unwahrheiten in 33 Tagen Amtszeit festgestellt. Jedes Zitat wurde einem Faktencheck unterzogen. Wir haben fünf Punkte herausgegriffen.

Das ist das Kabinett von Donald Trump
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Die "Washington Post" hat Aussagen von US-Präsident Donald Trump überprüft und 133 Unwahrheiten in 33 Tagen Amtszeit festgestellt. Jedes Zitat wurde einem Faktencheck unterzogen. Wir haben fünf Punkte herausgegriffen.

Donald Trump bezeichnet Medienberichte gern als "Fake News" und holt diesbezüglich zum Rundumschlag aus. Die US-Zeitungen wiederum hatten schon kurz vor seiner Amtseinführung angekündigt, personell aufzurüsten, um eventuelle Unwahrheiten des Präsidenten aufzuspüren. Die "Washington Post" hat der Ankündigung nun Taten folgen lassen — und eine Liste mit 133 unwahren oder irreführenden Aussagen von Donald Trump veröffentlicht.

Am Mittwoch hatte die Zeitung mit einem neuen Slogan für sich auf seiner Webseite geworben: "Democracy Dies in Darkness ("In der Dunkelheit stirbt die Demokratie"), kurz darauf folgte der Faktencheck bezüglich der Aussagen Trumps in den ersten 33 Tagen seiner Amtszeit. Die Liste soll jede Woche bis zum 100. Tag der Präsidentschaft aktualisiert werden.

Schon als Kandidat habe es Trump nicht ganz genau mit der Wahrheit genommen, schreibt die "Washington Post". Als Präsident mache er nun weiter mit "dubiosen, irreführenden oder falschen Angaben", selbst wenn sie schon als falsch entlarvt worden seien.

Die meisten falschen Aussagen habe Trump via Twitter abgesetzt (34), gefolgt von Anmerkungen und Sätzen in vorbereiteten Reden. Dabei ging es vor allem um das Thema Einwanderung, aber auch um die Politik seines Vorgängers Barack Obama oder den Arbeitsmarkt.

Feinsäuberlich listet die "Washington Post" Zitate des Präsidenten auf und widerlegt sie oder ordnet sie ein. Wir haben fünf Beispiele herausgegriffen.

  1. Schweden
  2. "Schaut, was letzte Nacht in Schweden passiert ist" — dieser Satz, mit dem Trump auf einen angeblichen Vorfall mit Flüchtlingen in Schweden anspielte, ging um die Welt. Die Regierung dort stellte schnell klar, dass nichts passiert sei. Dieser Vorfall fand natürlich auch in der Liste der "Washington Post" Platz. Zudem greift die Zeitung ein weiteres Zitat Trumps auf, in dem er über steigende Kriminalität in Schweden aufgrund von Einwanderung spricht. Dabei, so die Zeitung, sei die Kriminalität in dem Land in den vergangenen Jahren gesunken.
  3. Air Force One
  4. "Sie wollten einen 4,2-Milliarden-Deal für eine neue Air Force One abschließen. Können Sie das glauben? Ich sagte, auf keinen Fall." Die "Washington Post" erklärt, dass mit Flugzeugbauer Boeing lediglich ein 170-Millionen-Vertrag geschlossen wurde, um eine neue Air Force One zu designen. Das Verteidigungsministerium habe in seinem Fünf-Jahres-Plan für Design und Entwicklung zudem 2,9 Milliarden Dollar veranschlagt.
  5. US-Unternehmen und Arbeitsplätze
  6. "Wir sehen Unternehmen, die Fabriken in den USA eröffnen. Wir sehen, dass sie die Jobs hier zu Hause halten", zitiert die Zeitung Trump weiter und erklärt: Immer wieder nenne er unternehmerische Entscheidungen im Zusammenhang mit seiner Präsidentschaft. Dabei seien das langfristige unternehmerische Entscheidungen, die nichts mit Trumps Amtsantritt zu tun hätten.
  7. Russland
  8. "Ich habe nichts zu tun mit Russland, habe seit Jahren keinen Anruf nach Russland gemacht. Spreche nicht mit Menschen aus Russland." — Auch dieses Zitat zerpflückt die Zeitung und erklärt nicht nur, dass Trump laut Medienberichten im April 2016 vor einer Rede den russischen Botschafter getroffen habe, sondern auch, dass er immer wieder Geschäfte mit Russland ins Auge gefasst habe — wie den Bau eines Trump-Towers in Moskau, was aber im Sande verlaufen sei.
  9. Einwanderung
  10. "Wir haben tausende und tausende Leute in unser Land gelassen. Und da war keine Möglichkeit, diese Menschen zu überprüfen. Da war keine Dokumentation. Da war nichts", hatte Trump gesagt. Die "Washington Post" stellt klar, dass sei falsch. Die Sicherheitsüberprüfung von Flüchtlingen dauere um die zwei Jahre und umfasse zum Beispiel eine Überprüfung durch das FBI und Befragungen durch das Heimatschutzministerium.
(das)
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