Freispruch im Amtsenthebungsverfahren Donald Trump überstand bisher jede politische Krise - Ein Überblick der größten Skandale
Donald Trump wurde im November 2016 zum US-Präsidenten gewählt. Seit dem macht er mit einem politischen Skandal nach dem anderen von sich reden.
"Sie an der Muschi packen"
Nur einen Monat vor der Präsidentschaftswahl 2016 sorgt ein Video aus dem Jahr 2005 für Aufsehen, in dem Trump offen mit sexuellen Übergriffen auf Frauen prahlt. "Wenn Du ein Star bist, dann lassen sie Dich ran", sagt er dem Moderator Billy Bush. "Du kannst alles machen. (...) Sie an der Muschi packen."
Die Äußerungen lösen einen Aufschrei der Empörung auch bei Trumps Republikanern aus, das Schicksal des Kandidaten scheint besiegelt. Einen Monat später gewinnt Trump die Wahl gegen die Demokratin Hillary Clinton.
Dubioses Finanzgebaren
Als erster Präsident seit Richard Nixon weigert sich Trump, seine Steuererklärungen offenzulegen. Das lässt viele vermuten, der einstige Immobilienmogul habe etwas zu verheimlichen und sei wegen seiner Geschäfte womöglich angreifbar. Medien berichten immer wieder über dubiose Steuertricks des Trump-Clans. Um die Offenlegung von Finanzunterlagen des Präsidenten gibt es intensive juristische Auseinandersetzungen - bislang hat Trump aber alle Forderungen abblocken können.
Die Russland-Affäre
Ermittlungen zur mutmaßlichen Einmischung Russlands in die Wahl 2016 zugunsten Trumps bringen den Präsidenten in Bedrängnis wie nie zuvor. Trump feuert im Mai 2017 den damaligen FBI-Chef James Comey, dessen Behörde die Ermittlungen leitet. Die Untersuchung wird dann aber von Sonderermittler Robert Mueller (Foto) übernommen. Trump spricht von einer "Hexenjagd".
Im Zuge seiner fast zweijährigen Ermittlungen findet Mueller zwar keine ausreichenden Belege für illegale Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland. Vom Verdacht strafbarer Justizbehinderung entlastet er den Präsidenten jedoch ausdrücklich nicht. Konsequenzen hat das für Trump keine: Der Präsident verbreitet seitdem die irreführende Darstellung, er sei durch die Mueller-Untersuchung vollständig entlastet worden.
Der Präsident und der Pornostar
Die Pornodarstellerin Stephanie Clifford alias Stormy Daniels wird Anfang 2018 schlagartig zum Politikum: Sie gibt an, 2006 Sex mit dem verheirateten Trump gehabt zu haben. Kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 erhielt sie im Zuge einer Schweigevereinbarung 130.000 Dollar von Trumps-Anwalt Michael Cohen.
Diese Vereinbarung will sie später gerichtlich für nichtig erklären lassen. Die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Präsidenten artet zwischenzeitlich in eine öffentlich geführte Schlammschlacht aus. Der Fall ist nicht nur für Boulevardmedien interessant: Die Justiz sieht die 130.000-Dollar-Zahlung als illegale Wahlkampffinanzierung an. Doch auch das hat für Trump keinerlei Konsequenzen.
Die Ukraine-Affäre
Im Juli 2019 fordert Trump den neuen ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu Korruptionsermittlungen gegen den früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden auf, der ihn bei der Präsidentschaftswahl 2020 herausfordern könnte. Dass eine US-Militärhilfe für Kiew von 391 Millionen Dollar zeitweise zurückgehalten wurde, soll ein von Trump eingesetztes Druckmittel gewesen sein, um diese Ermittlungen zu erwirken.
Das Repräsentantenhaus leitet deswegen im Dezember ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump ein, das erst dritte sogenannte Impeachment gegen einen Präsidenten in der US-Geschichte. Der von Trumps Republikanern dominierte Senat schmettert die Anklagepunkte aber letztlich ab.