US-Präsident will gegen Stürme kämpfen Trump soll nach Atombomben gegen Hurrikans gefragt haben

Washington · Atombomben gegen Hurrikans? Klingt absurd. Und doch soll der amerikanische Präsident genau das seine Experten gefragt haben. Donald Trump dementiert allerdings, dass er den Einsatz von Atombomben erwogen habe.

 Donald Trump in Biarritz beim G7-Gipfel.

Donald Trump in Biarritz beim G7-Gipfel.

Foto: AP/Nicholas Kamm

Einen Medienbericht, wonach er sich über die Möglichkeit erkundigte, Wirbelstürme mit Atombomben zu bekämpfen, dementierte Trump am Montag. Der Bericht der Nachrichtenseite "Axios" sei "lächerlich", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.

"Axios" hatte am Sonntag berichtet, Trump habe bei einer Unterrichtung über Wirbelstürme gefragt, ob die Bildung eines Hurrikans über dem Meer gestoppt werden könne, indem eine Atombombe ins Auge des Sturms abgeworfen werde. Teilnehmer hätten das Treffen ratlos verlassen, schreibt "Axios" unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Wann die Unterrichtung stattgefunden haben soll, erwähnte die Nachrichtenseite nicht.

Vom G7-Gipfel in Biarritz aus schrieb Trump nun bei Twitter: "Das habe ich nie gesagt." Bei dem Bericht handele es sich um "weitere Falschnachrichten".

Zunächst hatte das Weiße Haus den Bericht nicht kommentieren wollen. "Axios" zitierte aber einen Regierungsvertreter mit den Worten, das Ziel des Präsidenten sei "nicht schlecht".

Bereits 2017 soll Trump laut "Axios" einen hochrangigen Regierungsvertreter gefragt haben, ob Hurrikans mit Bomben bekämpft werden sollten. Damals soll Trump aber nicht ausdrücklich von Atombomben gesprochen haben.

Neu ist die Idee nicht: Sie wurde in den 1950er Jahren unter US-Präsident Dwight D. Eisenhower von einem Regierungswissenschaftler vorgetragen. Experten sind sich aber einig, dass ein Wirbelsturm nicht durch eine Atombombe aufgelöst werden kann. Trotzdem taucht die Frage immer wieder auf - vor allem, wenn die USA wieder von einem Hurrikan getroffen werden. Insbesondere der Süden der USA wird regelmäßig von schweren Wirbelstürmen heimgesucht.

Die nationale Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA) hat sich schon ausführlich zu dem Thema geäußert. Sie betont, die Maßnahme wäre nicht nur wirkungslos; vielmehr würden die Winde auch radioaktives Material verbreiten. "Es ist überflüssig zu sagen, dass das keine gute Idee ist", lautet das Fazit der NOAA.

In den sozialen Netzwerken gab es viel Spott und Staunen über Trump. Unter dem Hashtag "ThatsHowTheApocalypseStarted" ("So begann die Apokalypse") fragte etwa ein Twitter-Nutzer ironisch: "Was könnte auch schiefgehen?" Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris kommentierte den "Axios"-Artikel bei Twitter mit den Worten: "Der Kerl muss gehen."

(felt/AFP)
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