Missbrauchsaffäre um Richter-Kandidaten Trump macht sich über Zeugin Ford lustig
Southaven · Die Affäre um Trumps Supreme-Court-Kandidat Brett Kavanaugh dauert an. Auf einer Wahlkampfveranstaltung hat der Präsident nun nicht nur die Aussage des möglichen Opfers Christine Blasey Ford infrage gestellt - sondern sie sogar nachgeäfft.
Die Psychologieprofessorin wirft Kavanaugh vor, er habe während einer Party in den 1980er Jahren versucht, sie zu vergewaltigen. Kavanaugh bestreitet das.
Unter Gelächter seiner Anhänger ahmte Trump die Befragung des mutmaßlichen Opfers nach: „Wie sind Sie nach Hause gekommen? - Ich erinnere mich nicht“, sagte Trump. „Wie sind Sie dorthin gekommen? - Ich erinnere mich nicht. - Wo ist der Ort? - Ich erinnere mich nicht. - Vor wie vielen Jahren ist es passiert? - Ich weiß es nicht.“
Zudem stellte der Präsident infrage, ob Blasey Ford während des angeblichen Vergewaltigungsversuchs nüchtern gewesen sei. „Aber ich hatte ein Bier - das ist das einzige, woran ich mich erinnere“, äffte Trump die Zeugin nach. „Das Leben eines Mannes liegt in Scherben“ sagte der Präsident mit Bezug auf Kavanaugh, der zuvor selbst wegen seiner starken Trinkgewohnheiten in die Kritik geraten war. Kavanaughs Ankläger seien „wirklich schlechte Menschen“, die den Richter zerstören wollten.
Trumps Kritik an der Psychologieprofessorin ist eine deutliche Kehrtwende. Bisher hatte er Blasey Ford als „sehr glaubwürdige Zeugin“ bezeichnet.
Ermittler der US-Bundespolizei FBI haben Vorwürfe von bislang drei Frauen gegen Kavanaugh wegen sexueller Übergriffe sowie versuchter Vergewaltigung während seiner High-School- und Studienzeit untersucht.
Die Ermittlungen sollen an diesem Mittwoch abgeschlossen werden. Danach werden allle US-Senatoren, die Kavanaugh für das Oberste Gericht bestätigen müssen, einen nicht öffentlichen Bericht erhalten. Trump hofft nach eigenen Worten, dass der Senat Kavanaugh noch in dieser Woche bestätigt. Die Entscheidung werde aber vom Ausgang der FBI-Ermittlungen abhängen, sagte Trump.
