Dekret zu umstrittenen Video-Apps Trump verbietet Geschäfte mit Tiktok und Wechat

Washington · US-Bürger dürfen in 45 Tagen keine Geschäfte mit den Eigentümern der chinesischen Video-App Tiktok mehr machen. Auch Transaktionen mit der Online-Plattform WeChat sollen verboten werden. Microsoft verhandelt derzeit über den Kauf von Tiktok.

US-Präsident Donald Trump hat eine Verordnung unterzeichnet, die nach einer Frist von anderthalb Monaten alle Geschäfte mit dem chinesischen Inhaberkonzern der Videoplattform Tiktok verbietet. Das Verbot soll laut der Verordnung in 45 Tagen in Kraft treten, teilte das Weiße Haus mit. Trump beschuldigt den Bytedance-Konzern, dem Tiktok gehört, über die Plattform Spionage für Chinas Regierung zu betreiben.

Trump hat außerdem Transaktionen mit den chinesischen Eigentümern der Plattform WeChat verboten. Das Vorgehen gegen die Chat-Plattform und die Inhaber von Tiktok sei notwendig, "um unsere nationale Sicherheit zu schützen", heißt es in dem Dekret. Trump hatte Bytedance bereits in den vergangenen Tagen stark unter Druck gesetzt. So stellte er ein Ultimatum für den Verkauf von Tiktok bis zum 15. September.

Der US-Softwareriese Microsoft hatte Interesse an dem Kauf bekundet und verhandelt derzeit mit Bytedance. Tiktok, Microsoft und das Unternehmen Tencent, zu dem WeChat gehört, äußerten sich zunächst nicht.

TikTok wird in 65 Sprachen auf 175 Märkten angeboten. Gezeigt werden vor allem kurze Spaß-Filmchen. In Festland-China gibt es nur die zensierte Version Douyin. Die Video-App ist vor allem bei jungen Nutzern beliebt. Tiktok zufolge nutzen in den USA mehrere zehn Millionen Menschen die App, weltweit sind es demnach Hunderte Millionen.

Kritiker werfen Bytedance jedoch vor, die Daten von Tiktok-Nutzern an die chinesische Regierung weiterzugeben. Der App wird aber auch vorgeworfen, Videos zu zensieren, in denen die chinesische Führung kritisiert wird. US-Außenminister Mike Pompeo hatte Tiktok und WeChat zuletzt vorgeworfen, Daten an die kommunistische Führung in Peking weiterzuleiten. Das Unternehmen hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.

(juju/AFP/dpa)
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