Fall Stormy Daniels Trump bestreitet Kehrtwende in Affäre um Zahlungen an Pornostar

Washington · Erst wollte Trump von Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels nichts gewusst haben, dann gab er doch zu, das Geld erstattet zu haben. Eine Kehrtwende sieht er darin aber nicht.

 Die Foto-Kombi zeigt Pornostar Stormy Daniels und US-Präsident Donald Trump.

Die Foto-Kombi zeigt Pornostar Stormy Daniels und US-Präsident Donald Trump.

Foto: rtr, HK/

"Ich ändere keine Geschichten", sagte Trump am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten in Washington. Am Vortag hatte Trump überraschend erklärt, seinem früheren Anwalt Michael Cohen eine Zahlung von 130.000 Dollar erstattet zu haben, für die sich Stormy Daniels zum Schweigen über ein angebliches Sexabenteuer mit Trump verpflichtet hatte. Bislang hatte der Präsident bestritten, von der Zahlung gewusst zu haben.

In dieser neuen Darstellung will Trump jedoch keine Kehrtwende sehen. "Alles was ich sage ist, dass dieses Land jetzt gerade so gut läuft. Und dann diesen Mist auf den Tisch zu bringen, und die ganze Zeit diese Hexenjagden aufzubringen - das ist alles, worüber ihr reden wollt", sagte Trump an Reporter gewandt.

Am 5. April hatte Trump an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One auf die Frage eines Journalisten, ob er von der 130.000-Dollar-Zahlung gewusst hatte, knapp geantwortet: "Nein." Auf die Zusatzfrage, ob er wisse, woher Cohen das Geld gehabt habe, entgegnete er: "Nein, das weiß ich nicht."

130.000 Dollar wenige Tage vor US-Wahl gezahlt

Seine Darstellung änderte er nun offenbar auf Initiative seines neuen Anwalts Rudolph Giuliani. Dieser hatte bereits vor Trump in Interviews erklärt, der Präsident habe Cohen die 130.000 Dollar zurückgezahlt.

Trump betonte am Freitag, Giuliani habe seinen Job für ihn gerade erst übernommen und sei noch dabei sich einzuarbeiten: "Als Rudy diese Äußerung machte - Rudy ist toll - aber Rudy hatte gerade erst angefangen, und er war nicht vollkommen vertraut mit - Sie wissen schon, mit allem", sagte er. "Er wird sich noch Klarheit verschaffen."

Giuliani schob später eine verklausulierte Erklärung nach: "Meine Bezugnahme auf die zeitlichen Abläufe gibt nicht meine Auffassung vom Wissen des Präsidenten wieder, sondern stattdessen mein Verständnis von diesen Maßnahmen."

Cohen hatte die 130.000 Dollar wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 an die Pornodarstellerin gezahlt, damit sie nicht öffentlich über ein angebliches sexuelles Abenteuer mit Trump spricht. Der langjährige Trump-Vertraute Cohen gab an, das Geld aus eigener Tasche und ohne Trumps Wissen gezahlt zu haben.

Die Zahlung ist juristisch brisant: Sollte sie geleistet worden sein, um kurz vor der Wahl eine negative Berichterstattung über Trump abzuwenden, hätte sie womöglich als Wahlkampfspende deklariert werden müssen. Dies geschah aber nicht, weswegen der Verdacht illegaler Wahlkampffinanzierung im Raum steht.

(das/AFP)
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