Auf Twitter Trump attackiert Macron wegen Handels- und Sicherheitspolitik

Washington · Zwei Tage nach seiner Rückkehr aus Paris hat US-Präsident Donald Trump den französischen Staatschef Emmanuel Macron in einer Serie von Twitter-Botschaften hart wegen dessen Positionen in der Sicherheits- und Handelspolitik attackiert.

 US-Präsident Donald Trump und französischen Staatschef Emmanuel Macron (Archiv).

US-Präsident Donald Trump und französischen Staatschef Emmanuel Macron (Archiv).

Foto: AFP/ETIENNE LAURENT

Trump kritisierte am Dienstag erneut Macrons Idee einer europäischen Armee und beschwerte sich auch über hohe Zölle auf US-Weine in Frankreich. Zugleich mokierte sich Trump über Macrons "niedrige Zustimmungsraten" in der französischen Bevölkerung.

Der US-Präsident hatte in Paris an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges teilgenommen. Bereits bei seiner Ankunft in der französischen Hauptstadt am Freitag hatte er Macrons Idee einer europäischen Armee als "beleidigend" für die USA kritisiert. Bei seinen späteren Begegnungen mit dem französischen Staatschef bemühten sich beide Seiten dann jedoch sichtlich um einen freundlichen Umgang.

Nun legte Trump mit seiner Kritik massiv nach. Dabei verwies er in seinen Anmerkungen zum Vorschlag einer europäischen Armee auf die historische Erfahrung Frankreichs aus den beiden Weltkriegen - dass die Gefahr damals von innerhalb Europas ausging, nämlich Deutschland.

Macron habe vorgeschlagen, dass eine europäische Armee den Kontinent gegen die USA, China und Russland schützen solle, twitterte Trump. "Aber es war Deutschland in den Weltkriegen Eins & Zwei- wie hat das für Frankreich funktioniert?" Damals sei in Paris damit begonnen worden, Deutsch zu lernen, bevor die USA eingegriffen hätten, schrieb der US-Präsident.

Trump erneuerte auch seine Forderung nach höheren Nato-Beiträgen der europäischen Partner. "Zahlt für die Nato oder nicht!" schrieb er. Bereits am Freitag hatte er getwittert: "(...) vielleicht sollte Europa erst einmal seinen fairen Anteil an den Kosten der Nato bezahlen, welche die USA in hohem Maße subventionieren."

Der US-Präsident beschrieb Macrons Idee einer europäischen Armee als Manöver, um von dessen niedrigen Popularitätsraten abzulenken: "Er hat nur versucht, das Thema zu wechseln."

Trump beklagte ferner, dass Frankreich den Import von US-Weinen durch hohe Zölle erschwere. Dagegen würden französische Weine in den USA nur mit niedrigen Zöllen belegt. Dies sei "nicht fair" und müsse sich ändern.

Die Frankreich-Kritik des US-Präsidenten gipfelte in dem Spruch: "Macht Frankreich wieder großartig!", den er durchweg in Großbuchstaben setzte. Trump wandelte damit ironisch seinen Slogan "Macht die USA wieder großartig!" ab.

(özi/AFP)
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