Fotos Dmitri Medwedew - der sanfte Mann im Kreml
Dmitri Medwedew wurde 2007 neuer russische Präsident. Als Vertrauter Putins hatte er dessen Nachfolge angetreten. Er galt als Reformer - und enttäuschte. Vier Jahre später kündigte er persönlich die erneute Machtrochade mit Putin an. Medwedew trat zurück ins Glied.
Medwedew gilt als farbloser Technokrat. Mit Ehrgeiz und Sachkunde hat er es dennoch in höchste Ämter geschafft. Im Jahr 2000 leitete er Putins Wahlkampf.Dank dem Geschick und der Geschäftstüchtigkeit Medwedews wurde er zu einem Triumphzug.
Wenig später wurde Medwedew Chef der Kreml-Verwaltung und Vorsitzender des Gazprom-Aufsichsrates. 2005 ernannte Putin ihn zu seinem Vize-Premier.
Medwedew wurde am 14. September 1965 - wie auch Putin - in St. Petersburg geboren. Er wuchs als Sohn eines Professoren-Ehepaares in einem Arbeiterviertel auf.
Nach seinem Jurastudium spezialisierte er sich auf Wirtschaftsfragen und lehrte an der Universität der Newa-Stadt.
Medwedew verehrt Putin wie eine Vaterfigur. In den ersten Jahren seiner Präsidentschaft zeigt er jedoch auch eigenes Profil, setzte sich für mehr Transparenz und demokratische Rechte ein.
Im Kreml haben sie ihm den Spitznamen „Großwesir“ gegeben. Ursache: Sein geheimnisvoll-wissender Blick. Niemand aus seiner engeren Umgebung kann sich erinnern, dass er schon einmal laut herumgebrüllt hätte.
Medwedew gilt als Gemäßigter.Innerhalb des Kremls wird er als „Liberaler“ gehandelt – anders als die „Silowiki“, die Hardliner mit KGB- oder Armee-Hintergrund.
Medwedew gilt als „weicher“ Politiker. Er redet sanft und wortgewandt. Er hat ein freundliches Gesicht und trägt doppelreihige Anzüge, um seine schmalen Schultern zu kaschieren.