11. September 2001 Distanzierte Erinnerungen an die Terroranschläge

New York (RPO). Vergessen wird der 11. September 2001 wahrscheinlich nie sein. Allerdings hat sich sieben Jahre nach den verheerenden Anschlägen im Bewusstsein der meisten US-Bürger eine gewisse Distanz eingestellt. Dies wird nicht zuletzt daran deutlich, dass Politiker inzwischen schon Witze machen über 9/11.

Die mutmaßlichen Drahzieher vom 11. September
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Die mutmaßlichen Drahzieher vom 11. September

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Foto: AFP

Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Joe Biden sagte über den früheren New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani, seine Syntax bestehe immer nur aus drei Elementen - ein Substantiv, ein Verb und 9/11. Seine Zuhörer reagierten mit schallendem Gelächter.

Mehr Distanz wünscht sich auch die Mutter eines im New Yorker World Trade Center umgekommenen jungen Mannes. Über Giuliani entrüstet sich Diane Horning: "Er kann nicht zwei Wörter zusammensetzen, ohne über den Tod meines Sohnes zu reden." Für sie ist nach sieben Jahren noch keine Normalität eingekehrt, von der inzwischen häufig die Rede ist. So kämpft sie weiter dafür, dass der Schutt vom "Ground Zero" an einer als Friedhof markierten Stelle zusammengetragen wird.

Cathy Faughnan, deren Mann Christopher ebenfalls im World Trade Center ums Leben kam, hat indessen einen Neuanfang gefunden. Die heute 44-Jährige hat wieder geheiratet und ist von New York nach Colorado gezogen. Das heißt jedoch nicht, dass sie die Vergangenheit einfach vergessen will.

In diesem Jahr hat sie mit ihren Kindern im Alter von nunmehr 9, 11 und 14 Jahren erstmals das Trümmergelände besucht, um ihnen zu zeigen, wo ihr Vater starb. Im Besucherzentrum am "Ground Zero" sei den Kindern erstmals das Ausmaß der damaligen Katastrophe richtig klar geworden, sagt Faughnan.

Viele Kinder können sich nicht mehr erinnern

9/11 als Freizeitpark?

(ap)
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