Verschärfte Strafen für Gewalt gegen Frauen Brasilien führt Straftatbestand "Feminizid" ein

Brasília · Aufgrund der hohen Zahl weiblicher Verbrechensopfer verschärft Brasilien die Gesetze. In Brasilien würden jeden Tag 15 Frauen sterben, "nur aufgrund der einfachen Tatsache, dass sie Frauen sind."

 Dilma Rousseff geht mit schärferen Gesetzen gegen die Gewalt gegen Frauen in Brasilien vor.

Dilma Rousseff geht mit schärferen Gesetzen gegen die Gewalt gegen Frauen in Brasilien vor.

Foto: ap

Das sagte Präsidentin Dilma Rousseff am Montag in Brasília nach der Unterzeichnung eines Gesetzes, das den Straftatbestand des "Feminizids", des Frauenmords, einführt. Nach dem Gesetz drohen für tödliche Gewalt an Frauen künftig mit zwölf bis 30 Jahren Haft deutlich schärfere Strafen als für Mord.

Nach brasilianischen Regierungsangaben starben seit 1980 etwa 100.000 Frauen eines gewaltsamen Todes. In mehr als zwei Dritteln der Fälle war häusliche Gewalt die Ursache. Eine halbe Million Frauen würden jährlich Opfer von sexueller Gewalt, nur zehn Prozent von ihnen allerdings würden Anzeige erstatten, sagte Rousseff und sprach von "schockierenden" Zahlen. Sie rief ihre Geschlechtsgenossinnen auf, die Missstände nicht weiter hinzunehmen: "Betrachten Sie die Gewalt in ihrem Haus oder außerhalb nicht als etwas Unvermeidliches. Lassen Sie die physische Gewalt oder Macho-Benehmen nicht ihre Würde oder sogar ihr Leben zerstören."

In Südamerika haben bereits zahlreiche Staaten Gesetze geschaffen, die Frauenmord unter den Kapitalverbrechen besonders streng ahnden. Dazu gehören Argentinien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru und Venezuela.

(AFP)
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