Fotos Die wichtigsten Köpfe in Frankreichs neuem Kabinett
Der Regierung des neuen französischen Premierministers Manuel Valls gehören 17 Mitglieder an. Das sind die wichtigsten Köpfe des neuen Kabinetts.
Premierminister Manuel Valls (51). Von 2001 bis 2012 war er Bürgermeister der Stadt Évry im Pariser Umland. Im Herbst 2011 kandidierte er bei den Vorwahlen des Parti Socialiste für die Präsidentschaftswahl 2012, schied aber mit 6 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang aus. Seit dem 16. Mai 2012 war er Innenminister von Frankreich, bevor er jetzt das Amt des Premierministers übernommen hat.
Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal (60). Sie galt nach ihrer gescheiterten Präsidentschaftskandidatur 2007 als politisch erledigt. Sie bewarb sich erfolglos um den Vorsitz der Sozialisten und unterlag auch bei Vorwahlen der Partei zur Präsidentschaftskandidatur 2012 - gegen den späteren Präsidenten François Hollande. Die beiden teilen auch privat eine lange Geschichte: Royal und Hollande waren bis 2007 fast drei Jahrzehnte ein Paar und haben vier gemeinsame Kinder.
Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg (51). Er war bisher Industrieminister und hat sich einen Ruf als Enfant terrible der alten Regierung erworben. Im Kampf um den Erhalt von Arbeitsplätzen zog er auch schon mal Zwangsverstaatlichungen in Erwägung. Wegen abfälliger Äußerungen über Parteifreunde oder Unternehmer ist der für seine Ausfälle berüchtigte Montebourg im Jahr des Regierungswechsels 2012 zweimal von einem Gericht verurteilt worden.
Finanzminister ist Michel Sapin (61). Der bekennende Sozialdemokrat "à la française" ist langjähriger Wegbegleiter von François Hollande und gilt als enger Vertrauter des Präsidenten. Sie waren gleichzeitig auf der Eliteschule ENA und absolvierten gemeinsam den Militärdienst. Als Arbeitsminister musste Sapin seit Regierungsübernahme der Sozialisten bisher fast jeden Monat neue Negativrekorde bei der Arbeitslosigkeit verkünden.
Innenminister Bernard Cazeneuve (50). Er ist als neuer "premier flic de France" Nachfolger von Manuel Valls und damit erster Polizist des Landes. Der bisherige Haushaltsminister hatte in Zeiten knapper Kassen und Etatkürzungen bisher die Rolle des "Monsieur Non" gegenüber seinen Kabinettskollegen. Der Jurist hat sich lange Jahre für die in Frankreich wichtige Atomenergie stark gemacht.
Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian (66). Er zählt angesichts der französischen Kriegsbeteiligung in Afrika weiter zu den wichtigen Mitgliedern des neuen Kabinetts. Der gebürtige Bretone ist verantwortlich für die in Mali und der Zentralafrikanischen Republik kämpfenden französischen Truppen. Le Drian gilt als langjähriger Vertrauter von Präsident François Hollandes.
Außenminister Laurent Fabius (67). Der in Paris geborene Absolvent mehrerer Elite-Universitäten ist einer der erfahrensten Politiker im neuen Kabinett. Von 1984 bis 1986 war er selbst Premierminister unter dem damaligen Präsidenten François Mitterrand. Zwischen 2000 und 2002 leitete Fabius das Wirtschaftsressort.