Konflikt mit Nordkorea Die letzten Südkoreaner fliehen vor Kim Jong-Un

Seoul · Nordkorea hat erneut mit der Schließung des gemeinsam mit Südkorea betriebenen Industrieparks von Kaesong auf seinem Gebiet gedroht. Die offizielle Zeitung "Rodong Sinmun" gab Südkorea am Montag die Schuld für die verschärften Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.

April 2013: Südkoreaner flüchten aus Kaesong
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April 2013: Südkoreaner flüchten aus Kaesong

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Seoul sei dafür verantwortlich, die grenznahe Sonderwirtschaftszone "in die Gefahr der kompletten Schließung" gebracht zu haben. Nordkorea werde, "wie bereits vorgewarnt, einen entscheidenden Schritt unternehmen".

Seoul hatte angekündigt, dass alle noch in Kaesong verbliebenen Südkoreaner zu ihrem eigenen Schutz zurückkehren sollten. Die für Montag geplante Rückkehr der letzten Gruppe von 50 Südkoreanern verzögerte sich zunächst. Beide Seiten würden noch beraten, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul. Man erwarte die Gruppe jedoch noch im Verlauf des Tages zurück.

Fast drei Wochen nach dem Produktionsstopp in Kaesong waren zuletzt am Samstag 126 Südkoreaner in ihre Heimat zurückgekehrt. Mit dem Abzug ihrer Mitarbeiter folgen die in Kaesong tätigen südkoreanischen Unternehmen der Weisung Seouls, das kommunistische Nachbarland zu verlassen. Einen Vorschlag Seouls zu Gesprächen über den Kaesong-Komplex hatte Pjöngjang zuvor abgelehnt.

Spannungen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas und gemeinsame Militärübungen von Südkorea und den USA vor der nordkoreanischen Grenze brachten Pjöngjang aber Anfang April dazu, seine Arbeiter komplett abzuziehen und Südkoreanern den Transport von Lebensmitteln und Rohstoffen nach Kaesong zu verwehren. Wie es mit dem Industriepark als dem letzten Projekt einer interkoreanischen Kooperation weitergeht, ist nun völlig unklar.

(dpa/ap/nbe/csi)
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