Zeitung Deutschland bereitet Griechen-Austritt vor

Berlin · Im Bundesfinanzministerium bereitet sich angeblich eine Arbeitsgruppe auf einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone vor.

Europas Krisenherde im Überblick
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Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Staatssekretär Thomas Steffen stelle "Berechnungen über die finanziellen Folgen" an und überlege, "wie sich ein Dominoeffekt auf die anderen Euro-Staaten verhindern" lasse, hieß es nach Informationen der "Financial Times Deutschland".

Die Einsetzung der Arbeitsgruppe zeige, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) für ein Negativszenario gewappnet sein wollten, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Sollte Griechenland den Euro aufgeben müssen, kämen voraussichtlich Spanien, Italien, Portugal und möglicherweise auch Frankreich an den Finanzmärkten stark unter Druck. Die Arbeitsgruppe tage regelmäßig und vertraulich und binde alle Hierarchiestufen des Finanzministeriums ein.

Schäubles Sprecher sagte der "Financial Times Deutschland" dem Bericht zufolge, es gebe "einen Arbeitsstab, der sich schwerpunktmäßig um die Staatsschuldenkrise kümmert". Staatssekretär Steffen sei in diesem Zusammenhang "letztverantwortlich vor dem Minister." Es sei richtig, dass sich eine Regierung auf alle Szenarien vorbereite, auch auf unwahrscheinliche.

Merkel empfängt den griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras am Freitag im Kanzleramt. Der konservative griechische Regierungschef warb vor dem Besuch dafür, seiner Regierung bei der Erfüllung der Auflagen der Geldgeber mehr Spielraum zu gewähren. Samaras sagte, seine Regierung fordere "kein zusätzliches Geld", aber mehr "Luft zum Atmen". Schäuble (CDU) erwiderte, mehr Zeit sei "keine Lösung der Probleme".

(AFP)
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