Deutschlands Außenpolitik Die Sprache der Macht lernen

Von den USA sind wir militärisch abhängig, wir hängen am russischen Gashahn, und ohne das brummende Geschäft mit China gingen hierzulande in vielen Fabriken ganz schnell die Lichter aus. Deutschland muss sich endlich einer ungemütlichen geopolitischen Realität stellen – auch militärisch.

Deutsche Außenpolitik: Die Sprache der Macht lernen
Foto: Ja/dpa

Ein Tauwetter, das ist in der Sprache der Diplomatie normalerweise etwas durch und durch Positives. Frostige Beziehungen erwärmen sich, es entsteht Raum für politisches Handeln. Doch wer in diesen Tagen mit Diplomaten oder außenpolitischen Experten spricht, der spürt, dass Tauwetter auch ungemütliche Nebeneffekte haben kann. Vor 30 Jahren ging der Kalte Krieg zu Ende, und das war gerade für uns Deutsche ein unfassbarer Glücksfall der Geschichte. Vielleicht fällt es uns auch deswegen so schwer, den negativen Begleiterscheinungen der historischen Wende klar ins Auge zu schauen.