Fotos Deutsche Außenministerin Baerbock besucht die Ukraine
Außenministerin Annalena Baerbock ist als erste Vertreterin der Bundesregierung seit Ausbruch des Krieges in die Ukraine gereist. Zu Beginn verschaffte sie sich einen Eindruck in Butscha, wo nach dem Abzug der russischen Truppen mehr als 400 Leichen gefunden worden waren. Ein Überblick.
Bei ihrem Besuch in Butscha, spricht Außenministerin Annalena Baerbock, geschützt mit einer Splitterschutzweste und schwer bewaffnetem Sicherheitspersonal, mit der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa (r).
Baerbock hat der Ukraine Unterstützung bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen während des russischen Angriffskrieges zugesichert „Wir sind es diesen Opfern schuldig, dass wir hier nicht nur gedenken, sondern dass wir die Täter zur Verantwortung bringen und ziehen“, sagt die Grünen-Politikerin.
„Das werden wir als internationale Gemeinschaft tun. Das ist das Versprechen, was wir hier in Butscha geben können und geben müssen“, betonte sie.
Nachdem Baerbock in einer Kirche in Butscha eine Kerze für die Opfer entzündet hatte, sagte sie, man glaube, in einer ganz normalen Kirche zu sein. Dennoch sei dies ein Ort, an dem „die schlimmsten Verbrechen, die man sich nur vorstellen kann, nicht nur sichtbar geworden sind, sondern passiert sind“.
Baerbock zeigte sich tief bewegt und forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Butscha sei „zum Symbol geworden“ für „unvorstellbare Verbrechen, für Folter, Vergewaltigung, Mord. Es hätte jeden treffen können,“ fügte sie hinzu.
Annalena Baerbock sieht sich Fotos an, die Leichen von Zivilisten zeigen, die während der russischen Besatzung in Butscha getötet wurden.
Nach ihren Eindrücken aus den Kiewer Vororten Butscha und Irpin reiste sie weiter in die Hauptstadt um sich unter anderem mit ihrem Kollegen Dmytro Kuleba zu treffen.
Bei der Pressekonferenz kündigte die Ministerin an, dass die deutsche Botschaft in Kiew ihre Arbeit wieder aufnehmen werde. Die Vertretung werde zunächst einen „eingeschränkten Betrieb“ fahren und in einer „Minimalpräsenz“ arbeiten. „Ich bin heute wirklich froh, nicht nur als Außenministerin, sondern als Freundin hier in Kiew zu sein und vor allen Dingen in einem freien Kiew zu sein“, sagte Baerbock.
Am Nachmittag kam die Ministerin in Kiew auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen. Aus Delegationskreisen hieß es, es habe ein „offenes, freundliches Gespräch“ gegeben. Es wurde unter anderem über militärische Hilfe für die Ukraine, der erforderliche Wiederaufbau des Landes sowie eine Lösung der Blockade ukrainischer Häfen, um dringend benötigte Nahrungsmittel exportieren zu können, gesprochen.
Baerbock bekräftigte, Deutschland stehe „unverrückbar an der Seite der Ukrainer und des freien Kiews“. Zugleich werde Deutschland mit aller Konsequenz seine Abhängigkeit von russischen Energieträgern auf null reduzieren, „und zwar für immer“.
Baerbock hisst vor der deutschen Botschaft in Kiew die deutsche Nationalflagge.
Vor der deutschen Botschaft hängt wieder die deutsche Flagge. Die Außenministerin hat bei einem Besuch in der Ukraine die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Kiew noch an diesem Dienstag angekündigt.