Neues Atom-Abkommen Knallhart mit dem Iran verhandeln

Meinung | Wien · Ein Atom-Abkommen mit dem Iran kann die Spannungen in der Region vermindern, wenn der Westen das Mullah-Regime zu echten Zugeständnissen zwingt.

 Auf diesem von der iranischen Atomenergie-Organisation veröffentlichten Foto arbeiten Techniker am Sekundärkreislauf des Schwerwasserreaktors in der Nähe von Arak, während Beamte und Medienvertreter die Anlage, 250 Kilometer südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran, besichtigen.

Auf diesem von der iranischen Atomenergie-Organisation veröffentlichten Foto arbeiten Techniker am Sekundärkreislauf des Schwerwasserreaktors in der Nähe von Arak, während Beamte und Medienvertreter die Anlage, 250 Kilometer südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran, besichtigen.

Foto: dpa/-

Der Atomstreit mit dem Iran kann es an Zeitdauer bald mit den Genfer Abrüstungsrunden aufnehmen, die das Bild des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion prägten. Es handelt sich in beiden Fällen um mühsame und langwierige Verhandlungen mit einem Land, das sich nicht an Menschenrechte hält und in der Durchsetzung seiner machtpolitischen Ansprüche keine Skrupel kennt.

Das islamistische Mullah-Regime des Iran ist brandgefährlich und ein Todfeind des Westens, vor allem der USA und Israels. Doch Verhandlungen führt man nicht mit seinen Freunden, sondern mit den Feinden. Die damaligen scheinbar ergebnislosen Genfer Runden galten oft als einseitige Vorleistungen an die Sowjetunion. Sie begrenzten aber das Wettrüsten und führten am Ende sogar zum Untergang des Kommunismus.

Vordergründig scheint auch das Regime in Teheran von einer erneuten Aufnahme der Verhandlungen einseitig zu profitieren. Eine Fortsetzung des Atom-Abkommens und das damit verbundene Ende der Sanktionen könnten es stärken. Aus diesem Grund zögert die US-Seite, und Israel bekräftigt seine Ablehnung.

Doch dieses Risiko ist kalkulierbar, wenn der Westen damit eine weitere atomare Aufrüstung vermeiden kann. Es hängt am Verhandlungsgeschick der Europäer und Amerikaner, in wieweit sie die Interessen Israels wahren und den Iran zu Zugeständnissen zwingen. Eines könnte auch die Anerkennung des jüdischen Staates sein, um Bedenken Israels zu zerstreuen.

Doch auch so dürfte ein wirksamer Atom-Deal mit dem Iran den Einfluss Russlands und Chinas schwächen und das Land aus seiner reinen Blockadehaltung holen. Das ist weder naiv noch zu Lasten der Sicherheit Israels. Dafür müssen die USA und ihre europäischen Partner aber knallhart verhandeln.

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