Außenminister Heiko Maas verurteilt Entscheidung Der Iran will ab Mitternacht wieder Uran anreichern

Teheran · Der Iran hat angekündigt, ab Mitternacht (21.30 Uhr MEZ) die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo wieder aufzunehmen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) verurteilte die Entscheidung des Irans als "nicht akzeptabel".

 Irans Präsident Hassan Ruhani beim Besuch eines Atomkraftwerks 2015.

Irans Präsident Hassan Ruhani beim Besuch eines Atomkraftwerks 2015.

Foto: dpa/Mohammad Berno

Die Produktion von angereichertem Uran solle in der Nacht zum Donnerstag beginnen, erklärte der Sprecher der iranischen Atomenergieorganisation, Behrus Kamalwandi, am Mittwoch laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Insa.

Irans Präsident Hassan Ruhani hatte bereits am Dienstag von einer "vierten Etappe" des schrittweisen Rückzugs aus dem internationalen Atomabkommen gesprochen. In der Folge des 2015 geschlossenen Abkommens war die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage von Fordo, 180 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran, eingefroren worden.

Maas sagte in Berlin, Teheran setze mit dem Schritt das Atomabkommen "weiter aufs Spiel". Er forderte den Iran auf, zur "vollen Erfüllung seiner Verpflichtungen zurückzukehren". Das Ziel sei weiterhin, das Abkommen aufrechtzuerhalten. Washington warf Teheran nach der Ankündigung die Fortsetzung "nuklearer Erpressung" vor.

US-Präsident Donald Trump war im Mai 2018 aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und verfolgt seitdem mit immer neuen Sanktionen eine Politik des "maximalen Drucks" gegenüber Teheran.

(cka/AFP)
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