Attacke auf vier Dörfer im Nordosten Boko Haram terrorisiert weiter Nigerias Bevölkerung

Kano · Die islamistische Gruppierung Boko Haram setzt ihre Gewaltangriffe in Nigeria offenbar unbeirrt fort. Nach Angaben von Einwohnern attackierten Kämpfer der Extremistenbewegung erneut vier Dörfer im unruhigen Nordosten des Landes und töteten zahlreiche Menschen.

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

Wie mehrere Augenzeugen am Sonntag berichteten, überfielen die Angreifer am Samstag die Ortschaften Nuwari, Musari und Walori im Staat Borno, schossen auf Zivilisten und brannten große Teile nieder. "Sie haben alle Dörfer abgebrannt und unser Vieh mitgenommen", sagte Bunu Kaloma aus Nuwari. Seinen Angaben zufolge wurden mindestens 15 Menschen getötet, es gab aber widersprüchliche Berichte zu den Opferzahlen. Das nigerianische Militär war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Am Donnerstag sollen die Kämpfer außerdem im nahegelegenen Dorf Kolma eine Hochzeit angegriffen und ebenfalls um sich geschossen und Brandsätze gelegt haben. In der Region ist das Kommunikationsnetz nur äußerst schwach ausgeprägt, Angriffe werden daher häufig erst Tage später bekannt.

Boko Haram äußerte sich zunächst nicht selbst zu den Angriffen, die Gruppe wurde in der Vergangenheit aber immer wieder für schwere Attacken verantwortlich gemacht. Die Islamisten kämpfen für einen islamischen Staat im Norden und Nordosten des Landes, ihr Aufstand dauert mittlerweile seit fünf Jahren an. Mitte April entführte Boko Haram über 200 Schulmädchen, was auch die internationale Gemeinschaft aufschreckte und zur Unterstützung bei der Suche nach den Mädchen animierte.

(DEU)
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