Mehr Respekt gefordert Wütende Landwirte sorgen in den Niederlanden für 1000 Kilometer Stau

Den Haag · Mit langsam fahrenden Treckerkonvois und Fahrten nach Den Haag haben Tausende niederländische Bauern mehr Respekt für ihren Beruf gefordert - und mit ihrer Aktion für rund 1000 Kilometer Stau gesorgt.

 Landwirte blockieren Autobahnen mit ihren Taktoren.

Landwirte blockieren Autobahnen mit ihren Taktoren.

Foto: AFP/VINCENT JANNINK

In der Hauptverkehrszeit am Dienstagmorgen kam es zu vielen Staus, der niederländische Verkehrsclub ANWB zählte mehr als 1000 Kilometer Stau, der auf Traktorkonvois, schlechtes Wetter und Unfälle zurückzuführen sei.

Den Organisatoren der Demonstration geht es laut ihrer Website darum, gegen das „negative Image“ der Landwirtschaft in den Niederlanden anzugehen. „Wir sind keine Tierquäler und Umweltverschmutzer, wir haben ein Herz für unser Geschäft.“

Landwirtschaftsministerin Carola Schouten sollte am frühen Nachmittag zu den Bauern sprechen. Den Haag ist zwar nicht die Hauptstadt der Niederlande, aber Sitz des Parlaments und der Regierung.

Laut dem niederländischen Bauernverband LTO waren die Exporte der 54.000 Betriebe und anderer landwirtschaftlicher Geschäfte im vergangenen Jahr 90,3 Milliarden Euro wert. Doch obwohl die Bauern damit eine Säule für die niederländische Wirtschaft darstellen, wird die Landwirtschaft auch für Verschmutzung und Emissionen verantwortlich gemacht. Tierschutzaktivisten beschuldigen Landwirte, zu viele Tiere zu halten.

Die Bauern haben die Regierung aufgefordert, die Zahl der zur Haltung erlaubten Tiere nicht weiter zu reduzierten und dass eine „unabhängige Partei“ die Kohlenstoff- und Stickstoffemissionen misst. Eine Kommission gab zuletzt den Ratschlag, die Regierung solle alte und ineffiziente Betriebe aufkaufen, um die Emissionen zu senken.

(zim/dpa)
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