Massenprotest gegen Thailands Regierung Demonstranten stürmen Ministerien in Bangkok

Bangkok · Bei einer Massendemonstration gegen die Regierung in Thailand haben Demonstranten am Montag zunächst das Finanzministerium und später auch das Außenministerium in Bangkok besetzt. Das Auswärtige Amt in Berlin mahnt Touristen, Menschenansammlungen zu meiden.

Regierungsgegner besetzen das thailändische Finanzministerium
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Regierungsgegner besetzen das thailändische Finanzministerium

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Bei den regierungsfeindlichen Protesten in Thailand haben hunderte Demonstranten am Montag das Außenministerium in Bangkok gestürmt. Das gab ein Sprecher des Außenministeriums bekannt, nachdem zuvor bereits das Finanzministerium gestürmt worden war.

Anführer des Sturms auf die Ministeriumsgebäude war der frühere Oppositionsabgeordnete Suthep Thaugsuban, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Suthep hat öffentliche Bedienstete zu zivilem Ungehorsam aufgerufen, um die Regierung in die Knie zu zwingen. In der Stadt waren Tausende Demonstranten in derselben Mission zu 13 staatlichen Einrichtungen unterwegs.

Bereits am Sonntag hatten nach Schätzungen 100.000 Demonstranten mit Trillerpfeifen lautstark den Rücktritt der Regierung gefordert. Es war die größte Demonstration seit den Unruhen gegen die Vorgängerregierung 2010.

Die Opposition bezeichnet Regierungschefin Yingluck Shinawatra als Marionette ihres Bruders Thaksin. Thaksin Shinawatra wurde 2006 vom Militär gestürzt und lebt heute im Exil. Er wurde in Abwesenheit zu zwei Jahren Haft wegen Korruption verurteilt. Die Regierung versucht zur Empörung von Opposition und Demonstranten, ihn zu rehabilitieren. Yingluck wurde allerdings 2011 mit deutlicher Mehrheit demokratisch gewählt.

Touristen in Bangkok sollten größeren Menschenansammlungen in der Innenstadt derzeit unbedingt aus dem Weg gehen. Vor allem in der Gegend um das Demokratiedenkmal kommt es zu Massendemonstrationen, teilt das Auswärtige Amt in Berlin mit. Die innenpolitische Lage sei nach wie vor angespannt. Tausende Regierungsgegner gingen am Montag auf die Straße.

Demonstrationen gebe es vor allem in den Distrikten Dusit, Pom Prab, sowie Phra Nakorn, in dem der bei Urlaubern beliebte Königspalast und der Tempel Wat Pho stehen. Touristen sollten die betroffenen Distrikte meiden. Dort gebe es erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und unter Umständen Verkehrsbehinderungen. Urlauber sollten sich vor Ort über die Medien und ihre Reiseveranstalter auf dem Laufenden halten.

(dpa/afp)
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