Debatte um Flüchtlinge Italien will keine Migranten der EU-Mission „Sophia“

Berlin · Geretteten Migranten an Bord von Schiffen der EU-Marinemission „Sophia“ will Italien in Zukunft die Aufnahme verweigern. Zuletzt waren vor allem die Flüchtlingsrettungsschiffe von Nichtregierungsorganisationen abgewiesen worden.

 Ein Crew-Mitglied der EU-Mission „Sophia“: Italien will künftig geretteten Flüchtlingen an Bord der EU-Missions-Schiffe die Aufnahme verweigern.

Ein Crew-Mitglied der EU-Mission „Sophia“: Italien will künftig geretteten Flüchtlingen an Bord der EU-Missions-Schiffe die Aufnahme verweigern.

Foto: dpa/Simon Kremer

Das habe der italienische Außenminister Enzo Moavero Milanesi der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini mitgeteilt, berichtete die „Welt“ unter Berufung auf ein Schreiben, das der Zeitung vorliege.

Wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit hätten die zuständigen Botschafter im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK) bereits am Mittwoch über Lösungen zur Verteilung der geretteten Migranten beraten. Ein Konsens sei dabei allerdings nicht gefunden worden. Die Beratungen sollen demnach am Freitag fortgesetzt werden.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa bereits am Samstag in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk eine Revision der Mission „Sophia“ gefordert.

Auch der italienische Innenminister Matteo Salvini, Chef der rechten Lega-Partei, fordert, dass nicht mehr alle Schiffe von EU-Missionen automatisch in Italien einlaufen. Zu den Missionen zählen etwa „Themis“ oder „Eunavfor Med Sophia“, an der auch Deutschland beteiligt ist.

(mba/dpa)
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