US-Innenministerium Deb Haaland zieht als erste indigene Ministerin ins US-Kabinett ein

Washington · Die Demokratin Deb Haaland ist künftig verantwortlich für staatseigenes Land und Gebiete der indigenen Völker und damit für rund ein Fünftel der Fläche der USA. Dort will sie sich besonders für Klimaschutz einsetzen.

Die Kongressabgeordnete Deb Haaland wird als erste amerikanische Ureinwohnerin einen Ministerposten im US-Kabinett bekleiden. Mit einer Mehrheit von 51 zu 40 bestätigte der Senat am Montag (Ortszeit) ihre Nominierung als Innenministerin im Kabinett des demokratischen Präsidenten Joe Biden. Sie sollte in Kürze vereidigt werden.

Haaland hatte angekündigt, die Erzeugung von erneuerbarer Energien auf Bundesland fördern zu wollen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die 60-jährige Demokratin aus dem Bundesstaat New Mexico gehört zum Volk der Laguna. Ihrer Webseite zufolge lebt ihre Familie seit mehr als 30 Generationen in dem südlichen Bundesstaat, ihr Vater ist norwegischer Abstammung.

Demokraten und Vertreter von indigenen Stämmen würdigten die Entscheidung als historisch. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagte, Haalands Bestätigung sei „ein gigantischer Schritt vorwärts“ in Richtung einer Regierung, die den ganzen Reichtum und die volle Diversität des Landes repräsentiere. Die indigene Bevölkerung sei viel zu lange auf Regierungsebene „und in so vielen anderen Bereichen“ benachteiligt worden.

In den USA ist das Innenministerium mit seinen rund 70.000 Mitarbeitern vor allem für die Verwaltung des bundeseigenen Landes zuständig. Das Ministerium entscheidet beispielsweise darüber, ob Naturschutzgebiete ausgewiesen werden oder ob Energiegewinnung wie Fracking erlaubt ist. In den Verantwortungsbereich fallen auch die Nationalparks sowie wichtige Angelegenheiten mit Bezug zu den rund 1,9 Millionen Ureinwohnern. Seit Gründung der Vereinigten Staaten war noch nie ein Mensch indigener Abstammung für die Belange der indigenen Bevölkerung zuständig. Bislang trieben die US-Regierungen häufig eher eine Politik gegen das Interesse der rund 600 von ihr anerkannten Stämme voran, etwa durch Enteignungen von Stammesgebieten.

Die innere Sicherheit zählt in den USA hingegen anders als in Europa nicht zum Verantwortungsbereich der Innenministerien. Sie ist in den USA Aufgabe des Heimatschutzministeriums.

(peng/dpa/Reuters)
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