Großbritannien hat gewählt Debakel für Labour — Cameron wohl bei 50 Prozent

Meinung | London · Es ist eine Überraschung: Die britischen Konservativen haben bei den Parlamentswahlen erheblich besser abgeschnitten als prognostiziert und sogar besser als bei der Wahl vor fünf Jahren. Premierminister David Cameron hat also gute Chancen, im Amt zu bleiben. Doch das könnte für Europa brandgefährlich werden.

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Er ist der Sieger der Wahl, und Labour-Chef Ed Miliband ist der klare Verlierer. Die Linke landet klar abgeschlagen nur auf Platz zwei, für Labour ist das Ergebnis ein Debakel. Was auch daran legt, dass die traditionsreiche Arbeiterpartei in Schottland praktisch nicht mehr existiert. Im Norden der Insel haben die schottischen Nationalisten die Unterhaus-Mandate offenbar nahezu komplett abgeräumt.

Die linksliberale schottische Nationalpartei SNP hatte vor der Wahl Ed Miliband ihre Unterstützung festzugesagt. Jetzt wird man sehen, wie sie ihr dramatisch gewachsenen politisches Gewicht einsetzt. Die SNP verspricht ihren Wählern gerne den allumfassenden Sozialstaat, den sich das Land aber gar nicht leisten kann. Und auch die Frage der schottischen Unabhängigkeit könnte erneut auf den Tisch kommen.

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Eine brandgefährliche Konfrontation wartet zudem schon am Horizont: Wenn Cameron in Downing Street Nummer Zehn bleibt, muss er wie versprochen 2017 sein Referendum über die EU-Mitgliedschaft der Briten abhalten. Treten die Briten tatsächlich aus, droht nicht nur der EU eine Krise, sondern dem Königreich der Zerfall. Denn die meisten Schotten wollen unbedingt in der EU bleiben. Das Ergebnis dieser Wahl ist klarer ausgefallen als gedacht. Ihre Folgen für die Zukunft sind ungewisser denn je.

(beer)
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