Van Rompuy ist seit Dezember 2009 erster ständiger EU-Ratspräsident. Die Position wurde mit dem Vertrag von Lissabon neu geschaffen.

Er war beteiligt an allen kritischen Entscheidungen vom Rettungspaket für Griechenland bis zur Schaffung des Euro-Rettungsschirms EFSF.

Vorher war van Rompuy belgischer Regierungschef. Der Mitte-Rechts-Politiker hat in dieser Funktion dazu beigetragen, im Sprachenstreit zwischen Flamen und Wallonen zu vermitteln.

Zwischen 1993 und 1999 war er belgischer Haushaltsminister. In dieser Zeit gelang es der Regierung, die Schulden von 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf annähernd 100 Prozent zu reduzieren.

Am 31. Oktober 1947 als Sohn eines Wirtschaftsprofessors in Brüssel geboren, besuchte van Rompuy das jesuitische Sint-Jan Berchmans College. Danach studierte er Philosophie und Betriebswirtschaft an der katholischen Universität von Leuven.

Vor seinem Eintritt in die Politik arbeitete van Rompuy von 1972 bis 1975 bei der belgischen Zentralbank.

Van Rompuy ist Katholik und zieht sich regelmäßig zur Meditation und Besinnung in die Abtei von Affligem zurück. Bei der CSU-Klausurtagung sprach er allerdings über den Euro.

Van Rompuy gilt als Intellektueller und hat sechs Bücher verfasst. Er schreibt auch Haikus, Verse im japanischen Stil.